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H<br />
Franz Huber ◆ How to Confirm Counterfactuals<br />
I am going to present a programmatic overview of several recent papers on causation, counterfactuals,<br />
and their epistemology with a special focus on the confirmation of counterfactuals. ◆<br />
Wolfgang Huemer ◆ Schön ist, was Neuronen im prämotorischen Kortex stimuliert?<br />
Für eine Grenzziehung zwischen Ästhetik und Neurophysiologie<br />
Der Fortschritt der Neurowissenschaften hat die Hoffnung erweckt, dass uns bald Instrumente<br />
zur Verfügung stehen um neue Perspektiven auf alte philosophische Probleme zu gewinnen und<br />
diese vielleicht sogar zu lösen. Auch im Bereich der Ästhetik sind die Erwartungen hoch: Es wird<br />
argumentiert, dass eine Kenntnis der cerebralen Prozesse während der Rezeption eines Bildes<br />
Aufschlüsse <strong>für</strong> unser Verständnis von Kunst geben könnte. Diese Erwartung ist, so will ich argumentieren,<br />
nicht nur verfrüht, sondern aus prinzipiellen Gründen verfehlt. Im ersten Schritt des<br />
Argumentes will ich darauf hinweisen, dass die bisher vorliegenden Daten im besten Fall Licht auf<br />
unsere (cerebrale) Reaktion auf Bilder, nicht aber auf deren ästhetische Qualitäten werfen. So zeigt<br />
eine Studie von Freedberg/Gallese, dass die Aktivierung von Neuronen im prämotorischen Kortex<br />
(sog. Spiegelneuronen), bei unserer Reaktion auf Bilder aller Art (also nicht nur auf Kunstwerke)<br />
eine relevante Rolle spielt. Die Autoren schließen daraus aber, diese Reaktion sei essentiell <strong>für</strong><br />
unser Verständnis der Wirksamkeit von Kunst. Spiegelneuronen können jedoch höchstens zu unserem<br />
Verständnis des ästhetischen Erlebnisses beitragen, lassen aber keinen Rückschluss auf die<br />
ästhetischen Qualitäten des Bildes zu. Die Frage, aufgrund welcher cerebraler Mechanismen ein<br />
Bild Eindruck auf den Betrachter macht, ist <strong>für</strong> die Werbeindustrie oder die Vermarktung eines<br />
Kunstwerkes, nicht aber <strong>für</strong> die Ästhetik relevant. Der zweite Schritt basiert auf einer Reflexion<br />
der Natur ästhetischer Eigenschaften: Diese sind sinnstiftende Eigenschaften, deren Bedeutung<br />
von der Stellung zu anderen Kunstwerken, stilistischen Traditionen und kunsthistorischem<br />
Hintergrund abhängt. Diese Aspekte können nicht auf cerebrale Prozesse Einzelner reduziert<br />
werden. Kunstwerke sind Aspekte der Realität, die zwar wahrgenommen und reflektiert, aber<br />
weder auf cerebrale Prozesse Einzelner noch auf deren ästhetische Erlebnisse reduziert werden<br />
können. ◆<br />
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