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E<br />

Anna-Maria Eder ◆ Epistemic Consequentialism. Against Intuitions in the Field<br />

Philosophical epistemology is prescriptive epistemology. It deals with norms and evaluations,<br />

as well as epistemically valuable objects. The types of epistemological tasks pursued include the<br />

following: first to propose linguistic norms and evaluations by analyzing or explicating epistemic<br />

notions, second to investigate the nature or essence of (valuable) epistemic „objects“, and third to<br />

establish epistemic norms and epistemic evaluations. I focus on the third. I address the question<br />

of how to justify epistemic norms and evaluations. Most justifications for epistemic norms and<br />

evaluations found in the literature fall into three categories: epistemically non-consequentialist<br />

justifications, pragmatically consequentialist justifications, and epistemically consequentialist<br />

justifications. Non-consequentialist justifications are the traditional and most common ones in<br />

philosophy. They typically refer to intuitions and case studies from the history of science.<br />

According to the second and third category, to justify a norm or evaluation is to demonstrate<br />

that obeying this norm or conforming to this evaluation is (expected to be) a means to a certain<br />

end. Whereas pragmatically consequentialist justifications link epistemic norms and evaluations to<br />

pragmatic goals epistemically consequentialist justifications link them to exclusively epistemic goals.<br />

I contend that epistemically consequentialist justifications are to be preferred to both pragmatically<br />

consequentialist and non-consequentialist justifications. Finally, I argue that from an armchair<br />

perspective formal methods are essential for justifications of epistemic norms and evaluations.◆<br />

Sylvia Eibl ◆ Grenzen im Denken und deren Überwindung<br />

am Beispiel der Rezeption von Cheikh Anta Diop<br />

Cheikh Anta Diop (1923–1986) war einer der bekanntesten, einflussreichsten und vielseitigsten<br />

afrikanischen Wissenschafter des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Kenntnissen in Natur- und Geisteswissenschaften<br />

schuf er ein multidisziplinär angelegtes Gesamtwerk zur Geschichte und Zukunft<br />

Afrikas, das nicht zuletzt auch einen Beitrag zur Philosophie darstellt. Seine neue Sicht der Geschichte<br />

Afrikas hat auch weitreichende Implikationen <strong>für</strong> das geschichtliche Selbstverständnis Europas.<br />

Dementsprechend heftig wurden und werden seine Thesen dort bis heute oft abgelehnt und<br />

kritisiert, meistens aber werden sie vor allem ignoriert. Dabei betont Cheikh Anta Diop ausdrücklich,<br />

dass er nicht einfach einen Gegenentwurf zum eurozentrischen Geschichtsbild vorlegen will, der den<br />

Afrikanern eben jene herausragende Rolle zuschreibt, die sich die Europäer in der Weltgeschichte<br />

gern zuschreiben. Immer wieder macht er deutlich, dass es ihm allein um die Richtigstellung von<br />

Fakten und den sich daraus ergebenden Wandel im Denken geht und nicht um irgendeine Form<br />

von Triumphalismus auf der einen oder anderen Seite. In diesem Sinn wollte er beitragen zu einer<br />

«neuen Philosophie, die den Menschen mit sich selbst versöhnt», und zwar in Bezug auf alle Menschen,<br />

gleich welcher Herkunft. Außerhalb Afrikas gibt es haupsächlich in den USA eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit dem Werk Cheikh Anta Diops, was zum großen Teil afroamerikanischen<br />

WissenschafterInnen zu verdanken ist. In Europa findet seine Arbeit nur selten eindeutige Zustimmung,<br />

zahlreicher sind die kritischen Stellungnahmen, vor allem aber werden seine Thesen ignoriert<br />

und marginalisiert. Warum ist das so? Sind es tatsächlich rein wissenschaftliche Gründe, die eine<br />

so starke Ablehnung begründen, oder gibt es hier Barrieren und Abgrenzungen, die ganz andere<br />

Ursachen haben? Worin bestehen diese, und wie können sie überwunden werden? ◆<br />

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