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K<br />

Lukas Benedikt Kraus ◆ Das Paradox der Oberfläche<br />

Oberflächen räumlicher Gegenstände sind zunächst einmal zweidimensionale Entitäten, worauf<br />

schon die Bezeichnung „Fläche“ hindeutet. Die Oberfläche selbst nimmt kein Volumen im Raum<br />

ein. Sie markiert lediglich den Ort im Raum, an dem sich die Grenze zwischen Gegenstand und<br />

Umgebung befindet. So werden Oberflächen üblicherweise in der Geometrie und Topologie<br />

betrachtet. Wird nun nach der Oberfläche eines realen räumlichen Gegenstandes gefragt, so<br />

scheint es selbstverständlich, dass von dieser auch diverse Prädikate wie „poliert“, „zerkratzt“,<br />

usw. ausgesagt werden können. Auch die Frage, aus welchem Material die Oberfläche besteht, wird<br />

nicht von vornherein als unsinnig angesehen. Das alles spricht da<strong>für</strong>, Oberflächen als materielle<br />

und damit dreidimensionale Objekte zu betrachten. Dies steht in scharfem Gegensatz zur oben<br />

erwähnten geometrischen Sicht auf Oberflächen. Um welche Art von Entität handelt es sich also?<br />

Sind Oberflächen mathematische Abstraktionen, die im wesentlichen auf den Ort hinweisen, an<br />

dem Gegenstand und Umgebung aufeinandertreffen? Oder sind sie dreidimensional ausgedehnte,<br />

materielle Entitäten, womöglich sogar Teile der Gegenstände selbst, wie man es beispielsweise von<br />

der Schale einer Orange sagen kann? Kann man beide Intuitionen in einem konsistenten Begriff<br />

der Oberfläche schlüssig miteinander vereinen? Bis heute scheinen nur wenige und zudem stark<br />

divergierende Ansätze zum Paradox der Oberfläche bekannt geworden zu sein. In diesem Vortrag<br />

soll zunächst ein kurzer Überblick über einige aktuelle Lösungsvorschläge gegeben werden.<br />

Nach der Kritik dieser Ansätze soll deutlich werden, wo die Grundprobleme liegen und in welcher<br />

Richtung nach einem beide Intuitionen vereinenden allgemeinen Begriff der Oberfläche gesucht<br />

werden sollte. ◆<br />

Nora Kreft ◆ The proof of the immortality of the soul in Plato’s Phaedrus<br />

The proof of the immortality of the soul in Plato’s Phaedrus is interesting for at least two reasons.<br />

Firstly, its structure is puzzling: what Plato announces as one proof appears to contain two arguments,<br />

each one of which seems to establish the immortality of the soul independently of the other. So are<br />

there one or two proofs here? Secondly, this proof is new: neither in the Republic nor in the Phaedo,<br />

where Socrates argues for the immortality of the soul at length, does he mention the conception of<br />

the soul as a ‘self-moved mover’ on which the Phaedrus-proof rests. Why does Plato present a new<br />

argument here, instead of repeating one (or more) from previous dialogues? In my paper, I shall first<br />

propose a reading of the proof according to which there is really only one argument here. On this<br />

basis, I am then going to argue that the reason Plato presents this new argument here is not – as has<br />

often been argued – that he is now committed to a tripartite account of the soul. Rather, he needs<br />

to introduce the notion of a ‘self-moved mover’ in order to explain why souls are ‘nourished’ by the<br />

truth and only the truth – which, in turn, is a central claim of his speech. ◆<br />

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