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G<br />

Franz Gmaier-Pranzl ◆ „lernbereit und agnostisch zugleich“. Auf der Grenze zwischen<br />

(interkultureller) Philosophie und Theologie<br />

Die bekannte Formulierung von Jürgen Habermas, dass sich das nachmetaphysische Denken zur<br />

Religion „lernbereit und agnostisch zugleich“ verhalte, markiert eine Grenzproblematik, der sich<br />

auch der Diskurs interkulturellen Philosophierens zu stellen hat. Zum einen versteht sich interkulturelles<br />

Philosophieren als kritisches und säkulares Unternehmen, das die Kriterien und Prinzipien<br />

öffentlicher Argumentation und Kommunikation in Anspruch nimmt. Zum anderen ist Philosophie<br />

in interkultureller Orientierung offen <strong>für</strong> unterschiedliche Lebenswelten, Traditionen und<br />

Bedeutungskontexte, die oft auch von religiöser Praxis und theologischen Deutungen geprägt sind.<br />

Außerhalb Europas wird die Trennung von (säkularer) Philosophie und (konfessioneller) Theologie<br />

als unmöglich bzw. als „typisch westlich“ angesehen, während in europäischen Traditionen der mögliche<br />

Einfluss von Religion(en) als unerlaubte Grenzüberschreitung und Suspendierung kritischen<br />

Denkens angesehen wird. Angesichts der jüngeren Entwicklungen zur Politisierung von Religion<br />

sowie zur Entdifferenzierung des komplexen Verhältnisses kultureller und religiöser Identitäten<br />

gewinnt das Anliegen, die Grenzen von Kultur und Religion bzw. von Philosophie und Theologie<br />

zu überdenken, neu an Relevanz. Insofern sich interkulturelles Philosophieren dieser Realität<br />

„lernbereit und agnostisch zugleich“ stellen will, wird sie die Grenze zwischen dem „Sagbaren“ und<br />

dem „Unverfügbaren“ sorgfältig beachten, aber auch den Anspruch des „Außerordentlichen“ (in<br />

religiöser Sprache: „Offenbarung“) als Ressource von Humanität und Vernunft wahrnehmen, ohne<br />

ihn deshalb mit einem „Logos der Zustimmung“ zu übernehmen. ◆<br />

Martin Grajner ◆ Intuitions, Experts and Experimental Philosophy<br />

Experimental philosophers have surveyed the intuitions of laypersons triggered by philosophical<br />

thought-experiments like Gettier-cases. They found out that their intuitions exhibit a significant<br />

and pervasive amount of variation and that this variation stems from very idiosyncratic factors.<br />

Experimental philosophers of the so-called restrictionist stripe infer from this variation that intuitions<br />

are not reliable and should not be used in philosophical inquiry. In my talk, I want to elaborate<br />

a certain strategy in defense of traditional methodology, according to which the intuitions of experts<br />

should be privileged in philosophical inquiry. The main purpose of my talk will be the offer a detailed<br />

characterization of the expertise that philosophers possess and that implies that their intuitions are<br />

more reliable than the intuitions of laypersons. I want to relate my version of the so-called expertise<br />

response to other responses to the negative conclusions of experimental philosophers that exist in<br />

the literature and discuss some novel objections to it that were raised in a recent paper by Weinberg,<br />

Buckner, Gonnerman and Alexander (2010). ◆<br />

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