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Bettina Schöne-Seifert ◆ „Selbstbestimmung“ in der Bioethik: aktuelle Kontroversen
Respekt vor der Selbstbestimmung von Patienten gilt gemeinhin als Leitidee fortschrittlicher
biomedizinischer Ethik – insbesondere angloamerikanischer Provenienz. In den letzten zehn Jahren
allerdings werden Konzept und Status dieser individuellen Autonomie auch innerhalb der Bioethik
zunehmend kritisiert. In diesem Vortrag sollen verschiedene Aspekte solcher Kritik diskutiert
werden. Nachdem zunächst eine Standardauffassung des Autonomie-Prinzips skizziert wird, geht es
im zweiten Teil um prominente Einwände, ihre normativen Konsequenzen und ihre Plausibilität.
Im abschließenden dritten Teil soll gezeigt werden, dass bestimmte offene und wichtige Fragen zum
„richtigen“ bioethischen Verständnis von Autonomie zugleich Grundfragen der normativen Ethik
im Allgemeinen sind. ◆
Jörg Schroth ◆ Die Konsequentialisierung deontologischer Theorien
In letzter Zeit ist häufig die These vertreten worden, dass sich jede ethische Theorie konsequentialisieren
lässt. Douglas Portmore hat daraus in zahlreichen Aufsätzen und in seinem in Kürze
erscheinendem Buch Commonsense Consequentialism ein Projekt entworfen mit dem Anspruch, eine
konsequentialistische Theorie zu begründen, die alle Vorteile des Konsequentialismus mit allen
Vorteilen deontologischer Theorien vereinigt und dabei alle Nachteile gewöhnlicher konsequentialistischer
und deontologischer Theorien umgeht. In dem Vortrag soll untersucht werden, ob
diese glückliche Vereinigung zweier gegensätzlicher Theorien auf eine plausible und nicht-triviale
Weise durchführbar ist. ◆
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