25.10.2012 Aufrufe

Verlag.Buchhandel.Service. - Österreichische Gesellschaft für ...

Verlag.Buchhandel.Service. - Österreichische Gesellschaft für ...

Verlag.Buchhandel.Service. - Österreichische Gesellschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Martin Lenz ◆ Sind nur sprachfähige Wesen rational?<br />

Über die Grenzen des „Raums der Gründe“<br />

Lange Zeit galt Sprache als Zeichen von Rationalität. Und noch immer wird Sprachfähigkeit gern<br />

als das zentrale Merkmal der anthropologischen Differenz, der Unterscheidung zwischen Mensch<br />

und Tier herangezogen. Wenn wir Tieren bestimmte Überzeugungen zuschreiben, so geschieht das<br />

daher oft unter einem Als-Ob-Vorbehalt. Obwohl die kognitive Ethologie beeindruckende Studien<br />

zu nicht-menschlichen Formen des Denkens vorgelegt hat, wird in der gegenwärtigen Philosophie<br />

des Geistes insbesondere im Anschluss an Davidson und Brandom wieder explizit die These vertreten,<br />

dass die Zugehörigkeit zu einer Sprachgemeinschaft eine wesentliche Bedingung des Denkens<br />

und insbesondere des Habens von Überzeugungen darstellt. Demnach sind nur sprachfähige Wesen<br />

wirklich im so genannten Raum der Gründe beheimatet. Der geplante Vortrag soll diesen Lingualismus<br />

mit einem Argument herausfordern, das von einem revidierten Überzeugungsbegriff ausgeht<br />

und schließlich darlegt, inwiefern unsere sprachlich artikulierten Überzeugungen in Kontinuität mit<br />

basaleren nicht-sprachabhängigen Überzeugungen zu sehen sind. ◆<br />

Susanne Lettow ◆ Philosophie als postdisziplinäre Form?<br />

Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert sind etablierte Grenzziehungen zwischen den Disziplinen<br />

und insbesondere die Grenze zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zunehmend in Frage<br />

gestellt worden. Auch <strong>für</strong> Philosophie bedeutet dies, dass sie ihren Status in einer sich verändernden<br />

Wissensordnung neu bestimmen muss - sowohl in Hinblick auf die Naturwissenschaften als auch in<br />

Hinblick auf die Sozial- und Kulturwissenschaften. Dabei ist diese Aufgabe nicht gänzlich neu, zeigt<br />

doch ein Rückblick auf das 19. Jahrhundert, dass im Prozess der Ausdifferenzierung der Wissenschaften<br />

immer wieder und auf unterschiedliche Weise versucht wurde, das spezifische Terrain der<br />

Philosophie zu umreißen. Nach einem kurzen historischen Rückblick auf einige solcher Versuche<br />

frage ich in meinem Beitrag nach Möglichkeiten, Philosophie als ‚postdisziplinäre‘ Formation zu<br />

begreifen. Dabei gehe ich insbesondere auf das Konzept der Postdisziplinarität ein, wie es u. a. der<br />

Wissenschaftstheoretiker Mario Biagioli verwendet. Zudem beziehe ich mich auf Debatten um Inter-,<br />

Trans- und Postdisziplinarität, die im Bereich der Gender Studies geführt werden. ◆<br />

71<br />

L

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!