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Hans-Walter Ruckenbauer ◆ Wozu angewandte Ethik lehren und lernen?<br />
In allen modernen <strong>Gesellschaft</strong>en gewinnen ethische Fragestellungen in der öffentlichen<br />
Diskussion und in der beruflichen Praxis zunehmend an Bedeutung. Ethisch geschultes Denken<br />
wird damit zu einem entscheidenden Faktor der Qualitätsentwicklung in vielfältigen Handlungskontexten<br />
und Berufsfeldern. Vor diesem Hintergrund bietet die Karl-Franzens-Universität Graz<br />
mit dem Studienjahr 2010/2011 eine zertifizierte akademische Qualifikation <strong>für</strong> einen kompetenten<br />
interdisziplinären Umgang mit ethischen Fragen an. Das Masterstudium Angewandte Ethik<br />
– www.uni-graz.at/ethik – wurde interfakultär konzipiert und ist als Kooperation der philosophischen<br />
Institute dreier Fakultäten realisiert. Die wissenschaftliche und fachliche Kompetenz, die das<br />
Masterstudium Angewandte Ethik vermittelt, besteht aus einer Grundausbildung in philosophischer<br />
Ethik und aus der Spezialisierung in zwei von drei Bereichen je nach Wahl der Studierenden:<br />
Ethikunterricht an mittleren und höheren Schulen; Medizin- und Pflegeethik; Unternehmens-<br />
und Sozialethik. Als Koordinator des Studiengangs habe ich die Phase der Studienplangestaltung<br />
geleitet und unterstütze jetzt die Umsetzung organisatorisch. Meine Ausführungen zur titelgebenden<br />
Fragestellung verfolgen drei Ziele: Zunächst reflektiert ein evaluativer Blick auf den Entstehungsprozess<br />
den strukturellen Rahmen und den akademischen Ort des neuen Studiums. Eine<br />
Skizze der zentralen Inhalte und konzeptuellen Anliegen dient sodann der Profilierung im Chor<br />
ähnlicher Angebote. Schließlich greift die Perspektive begleitender Qualitätsentwicklung den Anspruch<br />
einer wissenschaftlich fundierten Aus- und Weiterbildung <strong>für</strong> exemplarische Tätigkeitsfelder<br />
der Absolvent/inn/en auf, wobei ein Augenmerk auf der Kooperation mit außeruniversitären<br />
Einrichtungen liegt. Die notwendige Verschränkung von praktischer Feldkompetenz und ethischer<br />
Reflexion thematisiert damit die Kernproblematik jeder angewandten Ethik in hochschuldidaktischer<br />
Absicht. ◆<br />
Edmund Runggaldier ◆ Mental Causation in Scholasticism (Suárez)<br />
The problem of mental causation in Suárez is not limited to the question of how mental properties<br />
or powers can have a causal role. The question is rather what the subjects are of mental actions which<br />
lead to certain effects, and by means of what powers and properties these subjects act. By tackling the<br />
problem in this wider sense, Aquinas, Suárez, and the scholastics generally appeal to a plurality of<br />
kinds of agency, powers and properties. I will thus introduce a distinction between proper (per se) and<br />
accidental (per accidens) as well as one distinction between principal and instrumental causes. We shall<br />
see that the distinction between proper and accidental cause depends on the intention of the agent or<br />
on the directedness of the action or operation and is thus relative to the end it aims at. We will further<br />
see that an agent cause per se does not act or operate as such but does so by means of its powers.<br />
Without the appropriate dispositions or powers, a substance could not act. This leads, however, to<br />
new problems arising from the relation between the agent and its powers, especially if the latter are<br />
mental. The powers have a causal role, but are they themselves causes? If they function as causes, are<br />
they principal or mere instrumental causes? ◆<br />
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