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Charlotte Werndl ◆ On choosing between deterministic and indeterministic models:<br />

indirect evidence and underdetermination<br />

There are results which show that measure-theoretic deterministic models and stochastic models<br />

are observationally equivalent. Thus there is a choice between a deterministic and an indeterministic<br />

model and the question arises: Which model is preferable relative to evidence? If the evidence equally<br />

supports both models, there is underdetermination. This paper first distinguishes between different<br />

kinds of choice and clarifies the possible resulting types of underdetermination. Then a new answer is<br />

presented: the focus is on the choice between a Newtonian deterministic model supported by indirect<br />

evidence from other Newtonian models and a non-theory based stochastic model. It is argued that the<br />

deterministic model is preferable. The argument is then generalised against underdetermination to<br />

a much broader class of cases. Finally, the paper criticises the extant philosophical answers in relation<br />

to the preferable model. Winnie’s (1998) argument for the deterministic model is shown to deliver<br />

the correct conclusion relative to observations which are possible in principle (the type of choice<br />

Winnie was concerned with). However, in practice the argument fails. A further point made is that<br />

Hoefer’s (2008) argument for the deterministic model is untenable. ◆<br />

Hartmut Westermann ◆ Semantische und referenztheoretische Überlegungen zum<br />

monotheistischen Gottesbegriff bei Gilbert Crispin<br />

Von Gilbert Crispin (um 1046 – 1117) sind zwei Religionsgespräche überliefert: ein Dialog zwischen<br />

einem Christen und einem Juden und ein Dialog zwischen einem Christen und einem Heiden. In<br />

beiden Texten werden allein monotheistische Positionen zur Darstellung gebracht. So vertritt auch der<br />

im zweiten Dialog auftretende Heide eine monotheistische Position, die sich von der christlichen und<br />

jüdischen nur insofern unterscheidet, als sie keine Offenbarungsschrift anzuerkennen bereit ist. Ein<br />

weiteres Charakteristikum besteht in der von den Dialogfiguren jeweils geteilten Hoffnung, dass der<br />

Monotheismus eine gemeinsame Grundlage darstelle, die es ihnen erlaube, mittels des Austauschs von<br />

rationalen Argumenten eine weiterführende Einigung in bislang strittigen Glaubensfragen zu erzielen.<br />

Dieser Hoffnung liegen zwei implizite Annahmen zugrunde. Die erste ist die eines semantischen Atomismus.<br />

Demnach ist die Bedeutung des basalen Theorieelements – der Proposition „Es existiert genau<br />

ein Gott“ – in dem Sinne kontextinsensitiv, dass das Hinzutreten neuer Theorieelemente keine semantischen<br />

Rückwirkungen auf die Bedeutung der grundlegenden Proposition hat. Die zweite Annahme ist<br />

die einer Referenzidentität. Demnach beziehen sich zwei Dialogfiguren, wenn sie sich auf die Wahrheit<br />

der Proposition „Es existiert genau ein Gott“ verständigen, mit dem Ausdruck „Gott“ auf denselben<br />

Referenten, eben auf Gott. Die allgemeine These des Vortrags lautet, dass die von Crispin inszenierten<br />

Gespräche ein Problempotential aktualisieren, welches das Problembewusstsein des Dialogautors<br />

selbst übersteigt. Konkret ist aufzuzeigen, wie der spezifische Verlauf der Dialoge die Angreifbarkeit<br />

der genannten Annahmen eines semantischen Atomismus und einer Referenzidentität deutlich werden<br />

lässt. Damit kann an Crispin in exemplarischer Weise die eigentümliche Ambivalenz eines Dialogs<br />

zwischen Monotheisten unterschiedlicher Provenienz aufgezeigt werden: die Konsenshoffnung und<br />

das Konfliktpotential. ◆<br />

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