Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
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<strong>an</strong>derem engagieren ließe, wenn er ein ehrenhafter M<strong>an</strong>n ist. Dieses eben wünschte ich gern je eher<br />
je lieber <strong>von</strong> Dir zu wissen, wenn Du die Gelegenheit hast, mir darüber Aufklärung zu geben.<br />
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Von dem lieben Wolfensberger habe ich Nachricht daß er seine schriftliche Arbeit eingeliefert<br />
<strong>und</strong> das Zutrauen hat, sie werde <strong>an</strong>genommen werden; gegen Ostern gedenkt er sein mündliches<br />
Examen zu machen <strong>und</strong> scheint nicht dagegen <strong>an</strong>zusehen.<br />
Wenn ich <strong>an</strong> 1. Petr. 5,1 komme, werde ich wohl Gelegenheit haben, es ausein<strong>an</strong>der zu setzen,<br />
was das Predigtamt in sich hat; nur k<strong>an</strong>n ich in meinen Büchern nicht finden was Carlstadt in bezug<br />
darauf eigentlich wollte. In Luthers Werken habe ich auch noch nichts gef<strong>und</strong>en; traun, m<strong>an</strong> läßt<br />
mir nicht viel Zeit zum ruhigen Nachschlagen.<br />
Der junge Nippel hat in Zürich sein Wesen bei den Darbisten.<br />
Hier bleibt’s beim guten Alten. Den Deinen geht’s jetzt allen recht wohl. Auch uns. Ich war indes<br />
seit acht Tagen sehr leidend <strong>an</strong> Unterleibskatarrh.<br />
Von Jakobus gute Nachricht. Er hat sich ein Pferd gekauft, das schnellstlaufende, das aufzutreiben<br />
war, <strong>und</strong> ist so glücklich wie ein Kind mit seinem Pferd.<br />
Der gute Gerhard beschäftigt sich augenblicklich damit, einem armen Hüttenbewohner mit seiner<br />
Familie, einer <strong>von</strong> allen verlassenen, doch ehrlichen Familie, ein Häuschen zu bauen <strong>und</strong> mit allem<br />
Notwendigen zu versehen.<br />
Des Herrn Gnade befohlen! Habe D<strong>an</strong>k für die Angabe der Bedeutung der Farben. Ich verl<strong>an</strong>gte<br />
eigentlich, noch mehr da<strong>von</strong> zu wissen.<br />
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke.<br />
G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, den 16. Februar 1853.<br />
Mein lieber, teurer Joh<strong>an</strong>nes!<br />
______<br />
61.<br />
Ich habe mit wahrer Freude <strong>und</strong> D<strong>an</strong>ksagung zu dem Herrn <strong>von</strong> Dir den Bericht entgegengenommen,<br />
daß Du nunmehr zum Professor designiert bist, <strong>und</strong> habe diesen Bericht auf der Stelle Deiner<br />
lieben Großmutter mitgeteilt.<br />
Nachdem unser Wolfensberger <strong>an</strong> mich geschrieben hat, daß er feierlich vom Antistes ordiniert<br />
<strong>und</strong> ihm das <strong>Recht</strong>, die Sakramente zu verwalten, zuerteilt ist, <strong>und</strong> wir am Himmelfahrtstage in der<br />
Gemeindeversammlung ihn zu berufen gedenken, so möchte ich Dich ersuchen, mir umgehend zu<br />
<strong>an</strong>tworten, 1. ob Deine Auffassung <strong>von</strong> seiner Ordination die richtige ist sodaß er doch noch für die<br />
Schweiz einer besonderen für die Einzelgemeinde bedarf; 2. ob Du bei Deinem fre<strong>und</strong>lich erteilten<br />
Rate bleibst, ihn als K<strong>an</strong>didat zu berufen, nicht als Hilfsprediger; 3. ob es Dich gut dünkt, ihn für<br />
eine gewisse Frist, z. B. für zwei Jahre, zu berufen. 52<br />
Wir sind mit unsern Kindern wohlauf. Unsere herzlichsten Grüße! Der Gnade befohlen, mein lieber<br />
Joh<strong>an</strong>nes, <strong>von</strong> Deinem Pastor <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, Sonntag, den 1. Mai 1853.<br />
52 Der C<strong>an</strong>d. theol. Joh. Rudolf Wolfensberger aus Bauma (Schweiz) wurde am 5. Mai zum Hilfsprediger der<br />
Gemeinde berufen <strong>und</strong> am 22. Mai eingeführt. Am 29. Mai hielt er als solcher seine erste Predigt über 2. Kor. 5.<br />
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