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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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Unsere herzlichsten Grüße <strong>an</strong> Frau Professorin <strong>und</strong> besonders <strong>an</strong> Dich. Sei gestärkt in dem<br />

Herrn! Gute Nachrichten <strong>von</strong> Gerhard <strong>und</strong> Mathilde, auch <strong>von</strong> Jakobus. Ich freue mich sehr auf<br />

Eure Hierherkunft. Beharre in der Geduld!<br />

G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, den 6. August 1857.<br />

Teurer Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

77.<br />

Es geht der lieben Frau Pastorin recht gut. Anna dagegen muß seit vorgestern das Bett hüten, hat<br />

dicke Backen <strong>und</strong> scheint sich überhaupt erkältet zu haben. Ich halte mich aufrecht <strong>und</strong> tue meine<br />

Sachen, leide aber seit mehreren Tagen dar<strong>an</strong>, wor<strong>an</strong> hier viele leiden.<br />

Von Middelburg 77 hört’s noch nicht mit <strong>Briefe</strong>n auf. Die Vereinigung in Dortrecht, 78 welcher ich<br />

den Rat gegeben, sich nach einer Kirche umzusehen, wenn sie mich abermal predigen hören wollten,<br />

<strong>und</strong> welche mich <strong>an</strong>stierte, als fordere ich das Unmögliche, hat wirklich in Dortrecht eine Kirche<br />

gef<strong>und</strong>en, welche unbenutzt <strong>und</strong> ihnen bisher unbek<strong>an</strong>nt war. Es ist die alte Kirche der Mennoniten<br />

(Mennoniten gab es aber seit l<strong>an</strong>gem nicht mehr in Dortrecht), <strong>und</strong> der, welcher für die Kirche<br />

Sorge trägt, auch völlig über sie zu verfügen hat, ist ein alter Christ. So wollen sie nun Sonntag, den<br />

31. Oktober, diese Kirche beziehen, beten <strong>und</strong> singen <strong>und</strong> eine meiner Predigten mitein<strong>an</strong>der lesen.<br />

Die Vereinigung bittet mich, den 31. Oktober zum ersten Mal mit ihnen reformierten Gottesdienst in<br />

ihr zu halten. Den 31. Oktober aber ist hier Trauung. Wie sind die Leute so froh <strong>und</strong> des Lobes dessen<br />

voll, dem nichts unmöglich ist!<br />

Gott befohlen, ja Gott befohlen, mein Herzensprofessor <strong>und</strong> meine Herzensprofessorin! Tausend<br />

schöne Dinge <strong>von</strong> Frau Pastor <strong>und</strong> meiner Tochter!<br />

Die Gnade mit Euch! In treuer Liebe Euer <strong>Kohlbrügge</strong>, Pastor.<br />

Elberfeld, den 22. Oktober 1857.<br />

______<br />

der Leitung der Frau D<strong>an</strong>iel v. d. Heydt, Herta geborene Wülfing, wurde ein Näh- <strong>und</strong> Strickverein für die<br />

Bedürftigen der Gemeinde ins Leben gerufen, durch den auch die Frauen der Gemeinde in gemeinsamer Arbeit der<br />

Liebe unter Betrachtung des Wortes Gottes sich in schwesterlicher Gemeinschaft näher traten. Am 17. Juni rief Gott<br />

diese hochbegabte Frau, die treuste Stütze ihres M<strong>an</strong>nes <strong>und</strong> der Gemeinde, zu sich. Sie starb <strong>an</strong> den Pocken, die<br />

leider nicht hervorgebrochen waren, Gott lobend für alles Heil, das aus der Trübsal <strong>und</strong> Angst ihr <strong>und</strong> den Ihrigen<br />

zugekommen war. K. aber konnte <strong>an</strong> W. schreiben, daß er <strong>an</strong> seinem Oheim D<strong>an</strong>iel viel in geistlicher Beziehung<br />

gewonnen habe.<br />

77 K. hatte auf dringenden Wunsch im September mehrere Male in Middelburg gepredigt. Am 20. September war er<br />

d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die dortige niederdeutsche reformierte Gemeinde berufen worden, konnte sich aber nicht entschließen, seine<br />

Elberfelder Gemeinde zu verlassen, so sehr ihm auch sein altes Vaterl<strong>an</strong>d Holl<strong>an</strong>d am Herzen lag. Im Jahre 1858<br />

machte die separierte Gemeinde in Middelburg auch den Versuch, K. zu gewinnen, aber diesem Ruf konnte er noch<br />

weniger folgen.<br />

78 In Dortrecht hatte K., <strong>von</strong> einer Vereinigung eingeladen, am 29. April 1857 im Lokal <strong>von</strong> Los eine Predigt über die<br />

fünf Punkte der Dortrechter Artikel gehalten. K. wünschte für eine weitere Predigt eine Kirche.<br />

Die Antwort <strong>von</strong> W. auf Brief 77 siehe in der Anlage 21.<br />

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