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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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Anlage 4 zu Brief 23, Seite 67 unten.<br />

Leiden wegen des Kirchbaues.<br />

Zunächst machte die Wahl des Bauplatzes Schwierigkeiten, da die Brüder <strong>von</strong> der Heydt einen<br />

<strong>an</strong>deren Platz wollten als K. Dieser schreibt darüber <strong>an</strong> seinen Fre<strong>und</strong> Westendorp (holländischer<br />

Brief 82):<br />

„Sonntag, Nachmittag.<br />

Gott hat mir einen schönen Bauplatz mitten in der Stadt gegeben, auf den ich schon l<strong>an</strong>ge spekuliert<br />

hatte, der aber verworfen wurde; es ist heute morgen in Richtigkeit gekommen. Ich predigte<br />

heute über Psalm 117. Diesen Psalm gab mir der Herr gestern Abend; die Gemeinde ist dadurch<br />

sehr getröstet. Wenn Sie diesen Brief empf<strong>an</strong>gen, d<strong>an</strong>n sitze ich wieder in Nymwegen bis Donnerstag.<br />

Dies bin ich meiner Schwiegermutter schuldig; ich ließ aber mein Zurückkommen in Unsicherheit<br />

<strong>und</strong> da<strong>von</strong> abhängen, ob wir ein Gr<strong>und</strong>stück finden würden. Mit dem früher verworfenen<br />

Gr<strong>und</strong>stück kam auf einmal jem<strong>an</strong>d vor den Tag, während wir gestern im Presbyterium über ein<br />

Gr<strong>und</strong>stück am diskutieren waren, das ich nicht wollte, <strong>und</strong> über ein <strong>an</strong>deres, das <strong>von</strong> der Heydt<br />

nicht wollte; mit einem mal st<strong>an</strong>d ich auf <strong>und</strong> sagte zum Presbyterium: „Dahin!“ <strong>und</strong> nun wurde<br />

dasselbe ausgezeichnet gef<strong>und</strong>en. –<br />

Weiteres Leiden entst<strong>an</strong>d für K. dadurch, daß <strong>von</strong> der Heydts eine schöne große Kirche mit einem<br />

hohen Turm bauen wollten, durch die die Gemeinde zu sehr belastet worden <strong>und</strong> zugleich in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> den reichen Familien <strong>von</strong> der Heydt <strong>und</strong> Frowein gekommen wäre, was beides K.<br />

vermeiden wollte. Auch darüber schreibt er <strong>an</strong> seinen holländischen Fre<strong>und</strong> in Brief 83:<br />

Elberfeld, den 13. November 1848.<br />

Herzlich geliebter Fre<strong>und</strong>!<br />

Ein paar Worte! Donnerstag, den 9. November sind die ersten Arbeiten für den Kirchbau mit dem<br />

Wegnehmen des zu hohen Baugr<strong>und</strong>es begonnen worden. Die Kirche soll am 1. September 1849<br />

fertig sein. Nach einem Pl<strong>an</strong> der Herren <strong>von</strong> der Heydt sollten zwei oder mehr Jahre verlaufen, ehe<br />

die Kirche vollendet war. Zudem sollte sie 6 bis 8000 Taler mehr kosten, als die Summe betragt,<br />

über die ich verfügen k<strong>an</strong>n; in der Zwischenzeit sollte ein Bretterschuppen als Kirche aufgeschlagen<br />

werden. Sie wollten für die 6 bis 8000 Taler gut sagen. Ich hielt darauf <strong>an</strong>, daß ich das Mehr <strong>an</strong><br />

Geld sofort zur Verfügung haben müßte, worauf sie auswichen, <strong>und</strong> so wurde dieser Pl<strong>an</strong> umgeworfen.<br />

Nun wird alles durch einen ehrlichen Biberfelder Bauunternehmer mit Hilfe <strong>von</strong> H<strong>an</strong>dwerkern<br />

aus unserer Gemeinde hergestellt. Das Gebäude ist <strong>von</strong> Stein, 80 Fuß l<strong>an</strong>g <strong>und</strong> 50 Fuß breit im<br />

<strong>Licht</strong>en <strong>und</strong> 34 Fuß hoch bis zum Plafond, zunächst ohne Gallerien. O, wie ist es selig, zum Herrn<br />

sagen zu dürfen: „Du hast mich gek<strong>an</strong>nt <strong>von</strong> Mutterleibe <strong>an</strong>; du hast dich nach mir umgesehen, der<br />

ich mich nicht nach dir umsah; du hast mich getragen bis auf diesen Tag wie auf Adlers Flügeln; du<br />

hast auch <strong>an</strong> mir dein Wort <strong>und</strong> deine Treue verherrlicht; du hast mich auch viel Übe1s sehen lassen,<br />

aber du hast nicht mit mir geh<strong>an</strong>delt nach meinen Sünden; du hast mich aus der innersten Grube<br />

herausgezogen“, <strong>und</strong> noch verkündige ich deine W<strong>und</strong>er, (Ps. 91).<br />

______<br />

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