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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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konnte sie leicht da<strong>von</strong> absehen. Ich expediere nun alles in einem Faß <strong>und</strong> einem Koffer nach Bremen<br />

<strong>an</strong> eine mir durch die T<strong>an</strong>te <strong>an</strong>gegebene Adresse. Die Bücher gehen auch alle morgen <strong>an</strong> Gustav<br />

L<strong>an</strong>gen ab <strong>und</strong> durch ihn <strong>an</strong> Heberle. Das ein <strong>und</strong> <strong>an</strong>dere Buch, worauf ich Wert lege, k<strong>an</strong>n ich<br />

mir d<strong>an</strong>n kaufen; das k<strong>an</strong>nst Du auch tun. L<strong>an</strong>gen wird sorgen, daß Du einen Katalog bekommst,<br />

worin Meiers Bücher <strong>an</strong>gestrichen sind.<br />

Du hast mir eine außergewöhnliche Freude mit Deiner syrischen Arbeit gemacht. Ich habe die 64<br />

Seiten, welche ich <strong>von</strong> Dir habe, gleichsam verschlungen <strong>und</strong> mit aller D<strong>an</strong>ksagung zu meinem<br />

Gott schließe ich Dich <strong>an</strong> meine Brust. Es ist g<strong>an</strong>z das, was ich gewünscht habe, geht aber über<br />

meine Erwartung. Es ist auch alles so, daß ich damit völlig übereinstimme. Gott sei gelobt, der Dir<br />

Mut, Lust <strong>und</strong> Kräfte gegeben, diese Materie so <strong>an</strong>zugreifen. Es ist Dir <strong>von</strong> den Dii majores [vornehmsten<br />

Schriftstellern] in diesem literarischen Fach kaum einer entg<strong>an</strong>gen. Welch schöne Typen,<br />

besonders die Syrischen!<br />

Der treue Gott <strong>und</strong> Heil<strong>an</strong>d, der mit uns ist nach seiner Gnade <strong>und</strong> Wahrheit, habe Dich überschüttet<br />

mit seinem Freudengeist!<br />

Unsere herzlichsten Grüße!<br />

G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, 21. März 1850.<br />

Calvins Institutionen sind auch unter die Bücher gekommen. Du wirst wohl darüber <strong>an</strong> L<strong>an</strong>gen<br />

schreiben. Das Verpacken f<strong>an</strong>d statt, währenddem ich Kinderlehre hatte. Du weißt, meine liebe Frau<br />

ist rasch, wenn ihre H<strong>an</strong>d was zu tun findet, <strong>und</strong> verschiebt nichts auf den morgenden Tag.<br />

Mein lieber Bruder!<br />

______<br />

37.<br />

Du hast mir viel Freude gemacht mit Deinem Schreiben. Deine dedicatio [Widmung] nehme ich<br />

gern <strong>an</strong>, wenn Dir das Herz so dazu steht. Der Inhalt derselben kommt mir gut <strong>und</strong> nüchtern vor,<br />

nur k<strong>an</strong>n ich Dir nicht dazu raten; denn Du wirst kein Glück machen in der Welt wenn Du das Buch<br />

mir aufträgst, <strong>und</strong> da es doch darum geht, eine Professur damit zu bekommen, ist mein brüderlicher<br />

Rat, Dich erst nach einem <strong>an</strong>deren umzusehen, dem Du es widmen k<strong>an</strong>nst, <strong>und</strong> da meine ich, daß<br />

Dein Ohm D<strong>an</strong>iel v. d. Heydt für den Zweck geeigneter wäre. Denke mal darüber nach.<br />

Ich hatte noch keine Zeit, die mir zuletzt zuges<strong>an</strong>dten Bogen Deiner Arbeit zu prüfen, darum<br />

habe ich Dir noch nichts da<strong>von</strong> geschrieben. Du weißt nicht, wie ich <strong>von</strong> allen Seiten teils überhäuft<br />

werde mit Arbeit, teils <strong>von</strong> der Arbeit abgehalten werde.<br />

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –<br />

Herr Diergardt, Sohn, aus Viersen, ist zu unserer Gemeinde übergetreten. Er unterliegt seitdem<br />

allerlei innerlichen <strong>und</strong> äußerlichen Anfechtungen. Ich habe ihn zu guter St<strong>und</strong>e besucht.Wir haben<br />

jetzt eine Orgel, welche ausgezeichnet <strong>von</strong> Struktur <strong>und</strong> Tonart ist. 41<br />

Ich habe nichts dagegen, daß unser lieber Gerhard auf Hohenrotleben noch etwas bleibt. Nur<br />

möchte ich wünschen, daß m<strong>an</strong> ihn nicht lediglich damit beschäftigte, daß er das Steinkohlenwiegen<br />

beaufsichtigt, denn sonst lernt er <strong>von</strong> der L<strong>an</strong>dwirtschaft doch nicht das, was er sollte.<br />

Grüße den treuen, guten Sohn herzlich <strong>von</strong> uns allen.<br />

41 Sie wurde am 27. Juni in Gebrauch genommen.<br />

83

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