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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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hen. Er besteht in diesen Tagen 13 Examina <strong>und</strong> ist dabei sehr munter. Vielen D<strong>an</strong>k für die Mitteilung<br />

über Ninive. Schade, daß ich solches nicht gewußt habe, daar zoude ik party v<strong>an</strong> getrokken<br />

hebben. [Das hätte ich mir nicht entgehen lassen]. Außerordentlich hat mir Deine Rezension <strong>von</strong><br />

Keils Kommentar über das Buch Josua zugesagt. Das Meisterstück <strong>von</strong> Nitzsch lernte ich auch aus<br />

dem Anzeiger kennen. Da dachte ich: Dii magni, ubinam terrarum sumus? [Große Götter, wo in aller<br />

Welt sind wir hingekommen?] Es ist doch gut, daß mir nicht jeden Tag solche Abgeschmacktheit<br />

unter die Augen kommt.<br />

Wir grüßen Dich aufs herzlichste. Wie es scheint wirst Du dieses Mal, wenn Du nach Elberfeld<br />

kommst, bei uns logieren. Samstag ist das Dach fertig auf unserer Kirche. Bis dahin ist noch keinem<br />

der Bauleute ein Unglück zugestoßen. Das Aufstellen des Dachstuhls sieht doch schauderhaft gefährlich<br />

aus. Jeder Balken wiegt 2000 Pf<strong>und</strong>.<br />

Der Gnade befohlen, mein treuer Joh<strong>an</strong>nes! Der Herr, der Dich so w<strong>und</strong>erbar vor vier Jahren<br />

nach Halle gebracht hat, wird alles, alles gut machen <strong>und</strong>, wie ich hoffe, Dir wiederum etwas <strong>an</strong>deres<br />

geben, das Du zu pflegen haben wirst, bis daß es gut sei für des Herrn Weinberg.<br />

Dein Dich liebender <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, 5. Juli 1849.<br />

Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

32.<br />

Wenn Du k<strong>an</strong>nst, so komme übermorgen gegen die Abendst<strong>und</strong>e. Es ist mir ein Bedürfnis, etliche<br />

Tage ruhig mit Dir allein zu verleben <strong>und</strong> also Deiner zu genießen. Dies k<strong>an</strong>n nur künftige Woche<br />

geschehen. Meier wird vor dem 15. hier sein. Ich treibe die Leute am Kirchbau täglich, daß sie<br />

mit allem fertig seien gegen den 23. Wenn alle nach meinen Worten tun, wird’s mir gelingen. 39 Gegen<br />

den 20. kommt mein Neffe (v<strong>an</strong> Meteren, Sohn meiner Schwägerin; er heiratete die Tochter des<br />

steinreichen Amsterdamers Insinger, – abermals eine Erfüllung des Wortes Gottes –) mit seiner jungen<br />

Frau; vielleicht kommen auch Westendorp, de Clercq, Boißevain.<br />

Weißt Du bereits, daß der Kultusminister das feste Versprechen gegeben hat, daß die erste vak<strong>an</strong>te<br />

Professur in der Theologie <strong>an</strong> Dich verliehen werden soll?<br />

Unsere herzlichen Grüße Deinen lieben Eltern <strong>und</strong> Schwestern.<br />

G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, Donnerstag, den 6. September 1849.<br />

Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

33.<br />

Herzlichen D<strong>an</strong>k für Dein wertes Schreiben <strong>und</strong> Deinen Beitrag für unsere Gemeinde. Du willst<br />

die Güte haben, Deiner lieben Schwester Maria auch unseren herzlichen <strong>und</strong> innigen D<strong>an</strong>k für ihre<br />

Mitliebe zu der Gemeinde zu erstatten. Auch vielen D<strong>an</strong>k für die schönen Trauben. Die Cholera<br />

rafft hier m<strong>an</strong>chen weg; das macht die Leute doch etwas traktabler. Den letzten Sonntag hat m<strong>an</strong><br />

39 Die Kirche konnte am 30. September in Gebrauch genommen werden. K. predigte morgens über Apostelgesch. 4<br />

Vs. 12, <strong>Wichelhaus</strong> abends über 2. Kor. 9, Vs. 8-11. Es waren 800 Zuhörer zugegen. Das Presbyterium der ev. ref.<br />

Gemeinde war in brüderlicher Weise eingeladen, hatte aber keine Antwort gegeben.<br />

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