Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Wie schön endet der hiesige Aufenthalt, den wir zu den glücklichsten Tagen unseres Lebens<br />
rechnen werden. Wir bew<strong>und</strong>ern noch einmal die reiche Spendung der H<strong>an</strong>d Gottes. Die Dörfer Godesberg,<br />
Muffendorf u. a. sind wahre Blumensträuße. Wie Sie aber <strong>und</strong> Ihr lieber Bruder Karl uns<br />
denselben besorgten, <strong>und</strong> auch Ursache sind, daß wir denselben nunmehr umtauschen für ein noch<br />
fre<strong>und</strong>licheres Leben im Schoße heißgeliebter Fre<strong>und</strong>e, mit ein<strong>an</strong>der zu erfahren, wie fein <strong>und</strong> lieblich<br />
es ist, daß Brüder einträchtig zusammen wohnen, – so verlassen wir alles Schöne <strong>und</strong> Erhabene,<br />
das uns Gottes gute H<strong>an</strong>d hier über sieben Monate gewährte, mit aller Freudigkeit“. (Zahn, der<br />
Großvater S. 58.) Am Sonntag nach Pfingsten hielt er d<strong>an</strong>n in seinem Hause die erste Versammlung<br />
mit Predigt, aber ohne Ges<strong>an</strong>g, vor 35 Personen. In der Woche darauf beg<strong>an</strong>n er die Kinderlehre mit<br />
20 Kindern. Das war der erste Schritt zur Gründung der späteren niederländisch-reformierten Gemeinde.<br />
Über die weiteren Erlebnisse K.’s geben die <strong>Briefe</strong> 13-79 Auskunft. Sie sollen ein Beitrag<br />
zur Geschichte des Lebens K.’s in den Jahren 1846-1857 sein, in welche die Gründung <strong>und</strong> erste<br />
Entwicklung seiner Gemeinde fällt, über die er bald kürzere, bald eingehendere Mitteilungen macht;<br />
sie sollen vor allem aber ein Beitrag zum Verständnis seiner Persönlichkeit sein, denn hier läßt er<br />
uns tief in sein Herz sehen, hier gibt er sich g<strong>an</strong>z, wie er ist, hier lernen wir ihn kennen <strong>und</strong> lieben,<br />
denn auf ihn hat das holländische Sprichwort: „onbekend is onbemind“, d. i. „nicht gek<strong>an</strong>nt sein<br />
heißt nicht geliebt sein“ in g<strong>an</strong>z besonderem Sinne Anwendung.<br />
K.’s Person trat in den bisherigen Veröffentlichungen seiner Schriften hinter K.’s Wort g<strong>an</strong>z zurück.<br />
Möchte aus diesen <strong>Briefe</strong>n, die seine Person vor uns aufleben lassen, neues <strong>Licht</strong> auf sein<br />
Wort <strong>und</strong> sein Werk fallen, nicht um <strong>Kohlbrügge</strong> zu ehren, denn damit würden wir ihm keinen Gefallen<br />
erweisen, sondern um Gott allein die Ehre zu geben, der auch dieses Gefäß sich bereitet hatte,<br />
daß es seines Namens Ruhm verkündige.<br />
18