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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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In den Ferien war zudem W. oft bei K. zu Besuch, sodaß der persönliche Verkehr den schriftlichen<br />

ersetzte. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e erfahren wir z. B. nichts über die Verlobung <strong>und</strong> Heirat <strong>von</strong> W.<br />

Wer das Leben K.’s genau beschreiben wollte, müßte <strong>an</strong>dere noch nicht veröffentlichte <strong>Briefe</strong> zu<br />

Rate ziehen. H<strong>und</strong>ert holländische <strong>Briefe</strong> hat Professor D. Böhl bereits im Jahre 1877 herausgegeben,<br />

<strong>an</strong>dere harren noch der Veröffentlichung durch holländische Fre<strong>und</strong>e. Es wäre ein schöner Erfolg<br />

der Herausgabe dieser <strong>Briefe</strong>, wenn Fre<strong>und</strong>e K.’s, die im Besitz deutscher <strong>Briefe</strong> sind, die für<br />

das Verständnis der Persönlichkeit wie des Lebensg<strong>an</strong>ges K.’s <strong>und</strong> die Gründung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

seiner Gemeinde <strong>von</strong> Wichtigkeit sind, diese dem Herausgeber dieser <strong>Briefe</strong> zur Abschrift leihweise<br />

eine Zeit l<strong>an</strong>g <strong>an</strong>vertrauen wollten, damit er inst<strong>an</strong>d gesetzt werde, einen weiteren Teil <strong>Briefe</strong> vielleicht<br />

demnächst herauszugeben, um dadurch das Leben <strong>und</strong> das Werk des so bedeutenden, leider<br />

nur allzuwenig bek<strong>an</strong>nten M<strong>an</strong>nes in das rechte <strong>Licht</strong> zu setzen.<br />

Adolf Zahn hat sowohl in seiner Schrift: „Der Großvater“, in der er das Leben D<strong>an</strong>iel v. d.<br />

Heydt’s, des l<strong>an</strong>gjährigen Kirchmeisters <strong>und</strong> treuen Fre<strong>und</strong>es <strong>von</strong> K., beschreibt, wie in seiner<br />

Selbstbiographie: „Aus dem Leben eines reformierten Pastors“, nicht nur eine Reihe <strong>von</strong> <strong>Briefe</strong>n<br />

K.’s veröffentlicht, sondern auch wertvolle Beiträge zum Verständnis der Persönlichkeit K.’s gebracht.<br />

Er selbst spricht am Schluß seiner kurzen Skizze über K. aus: „Ein Leben K.’s <strong>von</strong> gut unterrichteter<br />

Seite würde ein herrlicher Beitrag zur Geschichte der Kirche sein“. (S. 288.) Zu solcher<br />

Darstellung des Lebens K.’s wollen diese <strong>Briefe</strong> Bausteine hinzutragen.<br />

Noch ein paar Worte über meine, des Herausgebers, Arbeit. Die ersten zwölf <strong>Briefe</strong>, 1 die in Holl<strong>an</strong>d<br />

geschrieben wurden, haben nicht nur einen sehr schweren Stil, sondern wiesen auch viele <strong>und</strong>eutsche<br />

Wendungen auf, die ich zu entfernen suchen mußte, was oft recht mühsam war. Dies ist<br />

durchaus im Sinne K.’s, der in Brief 17 <strong>Wichelhaus</strong> bat: „Hast Du oder hat der liebe Meier die Zeit,<br />

meine Predigten mit der Feder in der H<strong>an</strong>d durchzunehmen, um alle <strong>und</strong>eutschen oder weniger korrekten<br />

Redensarten zu verbessern, so erweiset mir diese Liebe, denn darin habe ich zu mir selbst<br />

nicht Zutrauen genug“. Dabei war aber streng nach der Anweisung zu verfahren, welche K. in Brief<br />

40 gibt, wenn er <strong>an</strong> W. schreibt: „Ich habe Dir den Katechismus zugeschickt, weil ich besorgt war,<br />

es möchte dieser oder jener Ausdruck nicht deutsch genug sein. So überlasse ich es denn Deiner<br />

Treue, gar nichts abzuändern <strong>und</strong> auch nichts hinzuzusetzen, <strong>und</strong> Deiner Liebe, jede <strong>und</strong>eutsche<br />

Phrase zu verbessern“. Darnach habe ich mich gewissenhaft gerichtet. Dies schloß aber nicht aus,<br />

daß ich einige scharfe, nicht näher begründete Urteile über verschiedene Personen nicht mitgeteilt<br />

habe, da sie nur dem vertrauten Fre<strong>und</strong> gegenüber gemacht <strong>und</strong> nicht für die Öffentlichkeit bestimmt<br />

waren. Wo ich Zusätze machen zu müssen glaubte, um das Verständnis zu erleichtern, habe<br />

ich dieselben mit eckigen Klammern [-] versehen, während das in r<strong>und</strong>en Klammern Stehende <strong>von</strong><br />

K. selbst eingeklammert ist. In den <strong>Briefe</strong>n kommen viele lateinische, griechische <strong>und</strong> hebräische<br />

Zitate vor, die ich in Übersetzung darbieten mußte, weil das Buch für weitere Kreise verständlich<br />

sein sollte. Die drei <strong>Briefe</strong> unter Nr. 7, 9 <strong>und</strong> 34 sind g<strong>an</strong>z lateinisch geschrieben <strong>und</strong> mußten deshalb<br />

übersetzt werden, soweit sie überhaupt mitgeteilt werden konnten.<br />

Endlich schien es mir wichtig für die Leser, welche <strong>Kohlbrügge</strong> <strong>und</strong> <strong>Wichelhaus</strong> nicht kennen,<br />

eine kurze geschichtliche Einleitung bis zum Jahre 1843, in dem der erste Brief geschrieben wurde,<br />

bzw. bis zum Jahre 1846, in dem K. nach Elberfeld kam, zu geben. Bei der Herstellung dieser Einleitung<br />

sowie bei der g<strong>an</strong>zen Arbeit der Herausgabe hat mich Herr Pastor Benjamin Lütge, der derzeitige<br />

erste Pastor der niederländisch-reformierten Gemeinde zu Elberfeld, mit Rat <strong>und</strong> Tat unermüdlich<br />

unterstützt, wofür ich ihm meinen herzlichen D<strong>an</strong>k auch öffentlich hier ausspreche.<br />

1 Den Lesern, die K. noch nicht kennen, empfehle ich diese ersten <strong>Briefe</strong> zunächst zu überschlagen <strong>und</strong> mit dem 13.<br />

Brief zu beginnen.<br />

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