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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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ihr Heil, den Weg, die Wahrheit <strong>und</strong> das Leben <strong>an</strong>erkennen, <strong>und</strong> <strong>von</strong> sich selbst eingestehen, daß sie<br />

aus dem Abgr<strong>und</strong> waren; aber das wollten sie nicht sehen. Nun konnte er ihnen nichts mehr da<strong>von</strong><br />

sagen, was er war, als was hier eben die cardo rei [der Angelpunkt] war: „Ihr bringt euch selbst ins<br />

Unglück, aber dein Heil steht allein bei mir.“ – Er wollte aber sich selbst nicht preisen. Das sollten<br />

sie in ihm <strong>an</strong>erkennen, daß er ihr Heil war. Eben das sagte er ihnen, wollten sie es nicht <strong>an</strong>nehmen,<br />

so sollten sie wissen, daß sie gegen seinen Vater verstießen, der ihn ges<strong>an</strong>dt, <strong>und</strong> der (er ist wahrhaftig)<br />

ihn gelehrt, daß sie in dem Unglück lagen.<br />

Kapitel 12,23. Den Herrn mußte es quälen, daß m<strong>an</strong> ihn vor dem Fleische (den Griechen, die gekommen,<br />

um ihn zu sehen) verherrlichen wollte. Das hieß den Sohn gering achten <strong>und</strong> auch den Vater.<br />

Der Sohn sollte <strong>und</strong> wollte am Geist <strong>von</strong> dem Vater, <strong>von</strong> Gott, verherrlicht sein. Er wird eben<br />

durch das Leiden, das ihm der Griechen Besuch verursacht, die <strong>an</strong> ihm einen Elef<strong>an</strong>ten sehen wollten<br />

für einen Obolus [ein Eintrittsgeld], getröstet <strong>und</strong> des inne, daß es bald ein Ende damit hat, daß<br />

Fleisch ihn allerwärts verkennt; die Zeit ist da, daß der Sohn des Menschen wird verherrlicht werden<br />

am Geist eben dadurch, daß er am Fleisch, das m<strong>an</strong> suchte <strong>und</strong> bew<strong>und</strong>ern oder auch sich dar<strong>an</strong><br />

ärgern wollte, würde getötet werden. (Es sei denn, daß das Weizenkorn ersterbe usw. Vs. 24.)<br />

Kap. 12,2 ist die Rede <strong>von</strong> der Salbung, welche der Zeit nach erst kurz vor dem Tode Jesu, zwei<br />

Tage vor den Ostern, erfolgte. Setze Vs. 2-8 in Parenthese! [in einen Zwischensatz.]<br />

Ja, halte mit mir <strong>an</strong> im Gebet, daß es bald komme, das Ordnungsgemäße, das ich liebe. 21 Sonntag<br />

abends wissen wir keinen Rat mehr. Den g<strong>an</strong>zen Saal hindurch müssen 3 auf 2 Stühlen sitzen, <strong>und</strong><br />

hinten stehen die meisten auf den Bänken; g<strong>an</strong>ze Trupps müssen fortgeschickt werden, so gedrängt<br />

voll ist alles. Die Bewegung auf den Dörfern nimmt zu.<br />

Der allmächtige <strong>und</strong> treue Erbarmer habe Dich <strong>und</strong> den lieben Meier in seinen Schutz genommen,<br />

mein lieber Joh<strong>an</strong>nes! Er schenke Dir reichlich alles Gute aus seiner Fülle! Unsere allerherzlichsten<br />

Grüße!<br />

G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, 10. November 1847.<br />

Die zwei deutschen Predigten will Dein Ohm <strong>an</strong> Dich absenden; zwei Exemplare der Predigten<br />

über Micha will ich für Dich aufbewahren. Ein Besuch <strong>von</strong> drei Kronenberger Frauen <strong>und</strong> ein Brief,<br />

ziemlich schwärmerisch abgefaßt, den ein Glied unserer Gemeine <strong>an</strong> den König will abgehen lassen,<br />

gebieten mir, diesen zu schließen, ohne das Micha’sche Kapitel 2 mit Dir gehörig durchgehen<br />

zu können. Deine Mitteilungen darüber gefallen mir.<br />

Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

16.<br />

Ich lasse für Dich sieben Predigten abgehen. Du magst sie vielleicht zum Teil schon im Holländischen<br />

haben; ich denke, sie werden Dir <strong>und</strong> dem lieben Meier doch im Deutschen <strong>an</strong>genehmer sein.<br />

Sei so gut <strong>und</strong> notiere, welche Predigt-Kopien Du nunmehr <strong>von</strong> mir hast. Ich denke, die Gelegenheit<br />

wird sich machen, daß ich sie wieder bekomme.<br />

Wir <strong>und</strong> die Deinen hier sind alle recht ges<strong>und</strong>. Die Sache Deiner lieben Schwester übergib doch<br />

ja dem Herrn <strong>und</strong> halte für sie <strong>an</strong>; er wird es machen. Laß Dir aber damit nicht durch den Argen in<br />

21 K. meint seine Ordination. Das Gesuch <strong>an</strong> den Kultusminister um Ordination durch einen Prediger der L<strong>an</strong>deskirche<br />

wurde Anf<strong>an</strong>g 1848 abschlägig beschieden; K. darauf am 9. Mai 1848 durch die Ältesten seiner neu gebildeten<br />

Gemeinde unter H<strong>an</strong>dauflegen derselben ordiniert. Vgl. Brief 20.<br />

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