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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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te scheint besonders viel Feindschaft rege zu sein. Übrigens ist es rührend, wie Gott in dieser arbeitslosen<br />

Zeit für die einzelnen Glieder unserer Gemeinde sorgt. – Auch unsere Fin<strong>an</strong>zen stehen<br />

sehr gut.<br />

Deine Bemerkung über Psalm 84 war g<strong>an</strong>z richtig. – Da kommt Selma zur Privatst<strong>und</strong>e.<br />

Für eine gelehrte Arbeit zur Bewerbung um eine Professur möchte ich eine kritische Abh<strong>an</strong>dlung<br />

über die syrische Übersetzung des Neuen Testaments <strong>und</strong> deren Wert bei der Auslegung desselben<br />

vorschlagen.<br />

Eine Abh<strong>an</strong>dlung über Origines Ebraicae [Hebräische Wortwurzeln] würde mir auch wohl gefallen;<br />

aber wo würde ich Zeit finden, Dir mit Rat <strong>und</strong> Tat beizustehen!<br />

Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

22.<br />

Habe herzlichen D<strong>an</strong>k für Dein treues Schreiben <strong>und</strong> Deine vielen <strong>an</strong>genehmen Mitteilungen!<br />

Ich freue mich ungemein, Dich <strong>und</strong> den lieben Meier bald bei uns zu sehen Ich hoffe, daß Meier<br />

auch bei uns so vorlieb nehmen wird wie wir es haben. 29<br />

Meiner lieben Frau <strong>und</strong> Annchen geht es recht wohl Jakobus haben wir bereits drei Wochen bei<br />

uns; er soll wieder ein glänzendes Examen gemacht haben, war aber kränklich <strong>von</strong> den Strapazen.<br />

Dr. Fränkel hat ihn wieder hergestellt. Gerhard ist seit 1½ Wochen auch bei uns. Morgen Nachmittag<br />

werden 14 meiner Catechumenen, worunter meine beiden Söhne Gerhard <strong>und</strong> Jakob sind, ihr<br />

Bekenntnis in der Kirche vor der Gemeine ablegen. Sonntag Vormittag werden Jakobus <strong>und</strong> Annchen<br />

getauft, auch de Clercq will mit seiner Frau dabei gegenwärtig sein <strong>und</strong> seine beiden Söhne<br />

taufen lassen; Boißevain <strong>und</strong> Frau kommen gleichfalls mit ihrem Söhnchen. Ich flehe zu Gott er<br />

wolle mich stärken, das alles fertig zu bringen, ohne <strong>von</strong> meinen Gefühlen überwältigt zu werden. –<br />

Ich bin erstaunt über die Schärfe des Verst<strong>an</strong>des, mit der Jakob den Apostel Paulus versteht. Es ist<br />

mir dieses ein Beweis, daß einer, der scharf denkt, aufrichtig <strong>und</strong> vorurteilsfrei ist, der apostolischen<br />

Wahrheit Beifall zollen muß. Nie in meinem Leben hörte ich eine so wahre Auslegung <strong>von</strong> Röm.<br />

6,3 u. 4, als die, welche er mir gestern auf einem Spazierg<strong>an</strong>ge gab, obschon er die Worte vielleicht<br />

zum erstenmal hörte. Er hat mir erzählt, daß er alles <strong>von</strong> Gott bekommen, worum er gebetet habe.<br />

Er habe auch häufig um seine Bekehrung gebetet, – sagte aber dabei unter vielen Tränen, bekehrt<br />

sei er noch nicht.<br />

Annchen sieht sehr gegen die Taufe <strong>an</strong>. Gerhard ist ruhig, Jakobus dagegen ungemein lebhaft<br />

<strong>und</strong> witzig.<br />

Montag, so Gott will, reisen wir alle ab. Meine Frau mit Annchen nach Nimwegen, ich mit meinen<br />

beiden Söhnen zu meinem Schwager Barthold v<strong>an</strong> Verschuer auf de Hartekamp bei Harlem.<br />

Der Tod ihres Lieblings hat die Herzen meines Schwagers <strong>und</strong> meiner Schwiegerin etwas geöffnet.<br />

Freitag darauf reise ich mit Gerhard wieder ab <strong>und</strong> komme vielleicht nach Amsterdam, wenn ich<br />

<strong>von</strong> meinem Presbyterio einen Sonntag Urlaub bekommen k<strong>an</strong>n, sonst kehre ich direkt wieder nach<br />

Elberfeld zurück.<br />

Montag den 21. befinde ich mich wieder in Nimwegen, um den Geburtstag meiner Schwiegermutter<br />

bei ihr zu feiern, gehe d<strong>an</strong>n nach dem Valkenberg zu Westendorp, bleibe da bis Donnerstag,<br />

<strong>und</strong> Freitag, den 25. geht’s wieder nach Elberfeld.<br />

29 Über den Eindruck, den Liz. Meier <strong>von</strong> seinem Besuch in Elberfeld hatte, siehe seinen Brief in der Anlage 3.<br />

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