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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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„Tue wohl deinem Knecht, daß ich dich lobe“. Es verherrliche der Herr seinen großen <strong>und</strong> herrlichen<br />

Namen bei allen, die ihn kennen, <strong>und</strong> habe uns erfüllt mit seiner Freude <strong>und</strong> Kraft, daß wir in<br />

keinem Stücke den Mut dr<strong>an</strong>geben, sondern auf der Warte bleiben <strong>und</strong> sein Wort emporhalten, bis<br />

er kommt mit seinen Beweisen <strong>und</strong> Offenbarungen, daß es wahrhaftig ist, was er geredet hat.<br />

Mit den innigsten Grüßen <strong>an</strong> Frau Pastorin<br />

Ihr glücklicher Joh<strong>an</strong>nnes.<br />

Halle, den 16. Juli 1855.<br />

Lieber Herr Pastor!<br />

______<br />

Anlage 13 zum Brief 69.<br />

Aus einem <strong>Briefe</strong> <strong>von</strong> dem lieben Wolfensberger sehe ich, daß dessen Wahl in Zürich wahrscheinlich<br />

ist, <strong>und</strong> daß auch Herter, was mir um seinetwillen leid tut, eine Wahl in Zollikon <strong>an</strong>zunehmen<br />

im Begriff ist. Da nun daraus die Sorge erwächst, daß Sie wiederum einen treuen Dienstgehilfen<br />

<strong>an</strong> der Gemeinde finden möchten, so scheint es mir, daß wir nunmehr Bula näher dafür ins<br />

Auge fassen können. Ich will Ihnen deshalb seinen letzten Brief <strong>an</strong> mich beilegen, woraus Sie zugleich<br />

sehen werden, daß er im August das Examen beendigt haben wird. Bula hat nicht die Fertigkeit<br />

der Rede, auch nicht die Gew<strong>an</strong>dtheit wie Herter; aber seinem Herzen <strong>und</strong> Gemüt nach ist er<br />

einfacher, hat große Freude am Worte Gottes, studiert eifrig <strong>und</strong> geht auch mit der Wahrheit in sein<br />

Inneres <strong>und</strong> demütigt sich vor derselben. Ich hatte in Bezug auf Herter die Sorge, er möchte Ihnen<br />

zu lebhaft, zu unruhig werden <strong>und</strong> dadurch auch in der Gemeinde vielleicht Unruhe machen; das<br />

wird Bula nicht tun; er ist seinem Wesen nach stiller <strong>und</strong> zurückgezogener, bescheiden <strong>und</strong> läßt sich<br />

sagen <strong>und</strong> leiten. Als ich ihm da<strong>von</strong> einmal sprach, er könnte wohl auch in Zukunft nach Elberfeld<br />

kommen, machte ihn solche Aussicht g<strong>an</strong>z glücklich. Ich habe <strong>von</strong> ihm eine Predigt gehört, die sehr<br />

gut war, – auch mit Leben <strong>und</strong> Feuer vorgetragen; eine <strong>an</strong>dere traf die Sache nicht g<strong>an</strong>z, enthielt<br />

aber doch sehr vieles aus eigener Erfahrung <strong>und</strong> Erwägung.<br />

Der Student aus Utrecht wird in diesem Sommer auch sein Examen machen <strong>und</strong> wollte nach Elberfeld<br />

kommen, wo Sie d<strong>an</strong>n selbst am besten sehen werden, wie weit er ist. Sonst wüßte ich niem<strong>an</strong>d.<br />

Anstein, <strong>von</strong> dem Wolfensberger schreibt, möchte mir bedenklich sein.<br />

M<strong>an</strong>che liebliche Erfahrung könnte ich Ihnen berichten, wie durch Gottes w<strong>und</strong>erbare Fügung<br />

Ihre Predigten <strong>an</strong> die rechten Leute kommen. Der junge Zahn war in Thüringen, da hatte sie ein<br />

Dienstmädchen auf seinem Tische gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> begierig gelesen. Ein Schullehrer hier in der Nähe<br />

meinte, es wären in den Predigten einige Stellen, die wären g<strong>an</strong>z für ihn geschrieben. Ein alter Bek<strong>an</strong>nter<br />

<strong>von</strong> Pätzoldt f<strong>an</strong>d durch den Stachel, welchen Ihre Predigten in ihm zurückließen, sich aus<br />

seinem Schlafe wieder geweckt.<br />

Pauline schreibt mir, daß ihre Schwester Emma in Elberfeld ist. Bei deren Abreise war doch die<br />

Kraft der sonst so tapferen Seele zusammengebrochen; alle die Eindrücke der letzten Monate hatten<br />

sie überwältigt. O wie trösten wir uns <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der!<br />

Wolfensberger fühlt recht Ihre Liebe <strong>und</strong> Ihre Sorge für ihn. Er schreibt, daß die teure Frau Pastorin<br />

sich nicht so recht wohl befinde. So geht es denn immer durch Not hindurch.<br />

Mit herzlichen Grüßen Ihr Joh<strong>an</strong>nes <strong>Wichelhaus</strong>.<br />

______<br />

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