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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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er entgegen. Freitag nachmittag hatte ich die Krisis überst<strong>an</strong>den, <strong>und</strong> es gehört zu den W<strong>und</strong>ern<br />

Gottes, daß ich Sonntags habe predigen <strong>und</strong> abends den Herrn Diergardt mit unserer Bertha v. d.<br />

Heydt habe copulieren können. Die nächste Ursache lag wohl darin, daß den Sonntag zuvor das außerordentliche<br />

Gedränge, die Predigten selbst <strong>und</strong> die ungewöhnliche Temperatur meine Kräfte<br />

überwältigt hatten.<br />

Die Sache unsers lieben Meier geht mir zu Herzen. Ich weiß, daß er vom Ministerium nichts zu<br />

erwarten hat. Das sei Euch genug.<br />

Sage dem lieben Meier herzlichen D<strong>an</strong>k für sein liebes Schreiben. Nur vor<strong>an</strong>, – es sei gesündigt<br />

oder wohlget<strong>an</strong>! Vor<strong>an</strong>! Es ist doch gut, daß er das Buch de Trinitate (über die Dreieinigkeit) nicht<br />

abgeschickt hat.<br />

Wir wollen uns über die Weise, wie Meier <strong>an</strong> seine 200 Taler kommen wird, nicht bekümmern.<br />

Ich gehe auf Deinen Vorschlag nicht ein. Wer auf Gnade hofft, hat des Goldes genug im Himmel; es<br />

wird das leidige Geld wohl da sein mit dem Datum. Du kennst den Pl<strong>an</strong> Deines Ohms mit Meier. 35<br />

Sollte es dahin kommen, so muß erst die Gemeinde gefragt werden, <strong>und</strong> ihm sein Honorar aus der<br />

Gemeindekasse zukommen. Das Gefühl der Abhängigkeit <strong>von</strong> einem Menschen taugt nicht für<br />

einen Prediger des Wortes. Daß mir aber ein Gehilfe not tut, beginne ich bisweilen zu fühlen, verfüge<br />

aber nicht in Sachen Gottes, <strong>und</strong> Halle ist mir ein zu bedeutender Posten für ihn. Wir können<br />

vorher bestimmen, wenn wir nur wissen, daß Gott mit uns tut nach seinem Rat.<br />

Du kommst also zu Ostern! Wie freue ich mich! Du sollst mir aber helfen; darum bitte ich Dich,<br />

es bestimmen zu wollen, was Du Dir wählst: die Vormittagspredigt am zweiten Ostertage, oder eine<br />

der Abendpredigten. Teile mir indes auch mit, worüber Du zu predigen gedenkst. Binnen 14 Tagen<br />

weiß ich es gerne. Du k<strong>an</strong>nst aber nicht bei mir logieren. Pauline Seyler <strong>und</strong> Clementine Schumacher<br />

sind alsd<strong>an</strong>n bei uns. Möchtest Du Dich auf eine Predigt für diesmal nicht einrichten können,<br />

so schreibst Du es mir.<br />

Meinen gerührten D<strong>an</strong>k für alle die Mühe, welche Du Dir für unseren Gerhard gibst. Es bricht<br />

wohl allerwärts ab, wo Gott was bauen will.<br />

Außer den vielen, sehr vielen harten Talern wurden 16 Friedrichsdor letzten Sonntag Abend bei<br />

der Trauung Diergardts auf den Tellern beim Ausg<strong>an</strong>g gesammelt. Das wird den Dürftigen in unserer<br />

Gemeinde zugute kommen! Es geht mit dem Bau der Kirche so vor<strong>an</strong>, daß ein jeder darüber<br />

staunt. Die Gnade mit Euch, meine lieben, lieben Brüder!<br />

Euer treuliebender im Herrn <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, den 9. Februar 1849.<br />

Was für eine Arbeit würde Professor Tholuck vorschlagen, wenn er meint, die syrische Arbeit<br />

würde keine Leser finden?<br />

Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

27.<br />

Sonntag nach der Abendpredigt saßen Gerhard <strong>und</strong> unser Fre<strong>und</strong> Westendorp bei mir. Da<br />

übergab meine liebe Frau mir erst ein Schreiben aus Amsterdam, das mir mitteilte, unser geliebter<br />

König Willem II. sei gestorben – <strong>und</strong> bald darauf Dein Schreiben, betreffend die Stelle für Gerhard<br />

in Halle.<br />

35 Lizentiat Meier sollte K.’s Hülfsprediger werden.<br />

73

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