Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
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Hast Du Zeit dazu, so setze Dich hin <strong>und</strong> teile mir kurz gedrängt die Notizen aus ihrem Leben<br />
mit, die ich einmal in Leichlingen <strong>von</strong> Dir vernahm.<br />
Grüße den lieben Huber. Es war so, wie ich sagte: Dennoch, t<strong>an</strong>dem bona causa triumphat! [Endlich<br />
siegt die gute Sache!] Sage ihm, daß es mit denen, die des Herrn sind, auch so unerwartet in’s<br />
Schauen übergeht.<br />
Grüße die lieben Herter <strong>und</strong> Bula. Herters Predigten <strong>und</strong> Bula’s Anmerkungen zu Jes. 62 haben<br />
mir gefallen.<br />
Für Herters Unterkommen hier wird gesorgt werden. Aber warum machen sie sich nicht erst<br />
vollkommen fertig für die Schweiz <strong>und</strong> kommen d<strong>an</strong>n?<br />
Es geht unsern Kindern gut. Gerhard hat im vorigen Jahr tüchtig Geld verdient. V<strong>an</strong> Heumen hat<br />
jetzt einen braven Burschen aus der fr<strong>an</strong>zösischen Schweiz zum Gehülfen. Er bekommt nun auch<br />
die Söhne <strong>von</strong> de Clercq <strong>und</strong> Westendorn in Pension.<br />
Der Gnade befohlen, mein lieber Joh<strong>an</strong>nes! Hat der Minister <strong>von</strong> Raumer auch die Glaubensbekenntnisse<br />
unserer Gemeinde?<br />
Dein Dich im Herrn liebender Pastor <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, den 20. Februar 1854.<br />
Mein lieber, treuer Joh<strong>an</strong>nes!<br />
______<br />
66.<br />
Meinen herzlichen D<strong>an</strong>k für den soeben <strong>von</strong> Dir erhaltenen Schatz! Dein Ohm, der Minister, ist<br />
seit vorgestern hier. Seitdem ist bei Deiner lieben Großmutter eine Wendung eingetreten. Sie kennt<br />
alle recht gut wieder <strong>und</strong> k<strong>an</strong>n wieder alles sagen, was sie zu sagen hat oder gerne sagt. Es scheint<br />
demnach auch nach Meinung des Dr. Keller, für den Augenblick alle direkte Gefahr gewichen zu<br />
sein. 57 – Viele, viele Glückwünsche <strong>an</strong> Dich <strong>von</strong> Gerhard <strong>und</strong> den Fre<strong>und</strong>en Kol.<br />
Unsere herzlichsten Grüße! Der Frau Pastorin geht’s noch garnicht gut. Führt Bochard in seinem<br />
Hierozoïcon auch Beweise <strong>an</strong>, daß das Wort „die Hündlein“ (Matth. 15. Vs. 26) in einem wegwerfenden<br />
Sinn zu nehmen sei?<br />
G<strong>an</strong>z Dein Pastor <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, den 23. Februar 1854.<br />
Mein lieber, teurer Joh<strong>an</strong>nes!<br />
______<br />
67.<br />
Welch ein Brief, der Brief <strong>von</strong> Dir! 58 „Fürwahr, groß ist über uns seine Güte!“ Macht auf Macht,<br />
W<strong>und</strong>er auf W<strong>und</strong>er! – Was mich nun treibt <strong>an</strong> Dich zu schreiben, ist, daß ich es merkwürdig genug<br />
finde, daß Deine Arbeit 59 nicht eingestampft ist. Wiewohl es unter uns ausgemacht ist, daß m<strong>an</strong>ches<br />
dem Geist des Herrn würdiger hätte geschrieben sein können, so war es bei mir doch nicht so ausgemacht,<br />
daß es gut gewesen wäre, das Geschriebene zu vernichten. Da die Arbeit nun schicklich, so<br />
57 W.’s Großmutter, Frau Wilhelmine v. d. Heydt geborene Kersten starb am 1. Juli 1854.<br />
58 Siehe diesen Brief in der Anlage 10.<br />
59 Gemeint ist der Versuch eines ausführlichen Kommentars zu der Geschichte des Leidens Jesu Christi nach den vier<br />
Ev<strong>an</strong>gelien. Halle, Verlag der Buchh<strong>an</strong>dlung des Waisenhauses 1855.<br />
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