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Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht

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Was Ihr mir <strong>von</strong> Euerm Tun <strong>und</strong> Wirken, Euren Studien <strong>und</strong> Euerm Vorhaben mitteilt, gefällt mir<br />

alles außerordentlich. Gott wird’s lenken nach seiner Weisheit. O, er lebt <strong>und</strong> ist treu, ist unsere Lebenskraft<br />

<strong>und</strong> unser Hort. Seiner gewaltigen Gnade befohlen, meine lieben, lieben Brüder! Ach, ich<br />

werde hier so <strong>von</strong> allen Seiten in Anspruch genommen, daß ich nicht einmal <strong>von</strong> dem Papier nach<br />

Herzenslust mit Euch sprechen k<strong>an</strong>n. Euch möchte ich meine g<strong>an</strong>ze Seele, mein Innerstes <strong>und</strong> alles,<br />

was ich bin, mitteilen!<br />

Welche holländischen Predigten habt Ihr bereits <strong>von</strong> der dritten Zwölfzahl?<br />

Der Kirchbau geht nun vor<strong>an</strong>. Die Fassade ist <strong>von</strong> Schnitzler. Jäger ist Baumeister. Am 1. September<br />

1849 soll er fertig sein.<br />

Welch eine Barmherzigkeit Gottes über uns seit dem neuen Ministerium! Es graute mir noch etliche<br />

Tage, bevor es gekommen. Keiner weiß recht, in welcher Gefahr wir geschwebt haben. Ich habe<br />

doch Stille im L<strong>an</strong>de auf Dachstübchen gef<strong>und</strong>en, die mitgerungen haben. Wasserströme in der Wüste<br />

für Euch, meine Geliebten! Meine liebe Frau <strong>und</strong> meine Kinder befinden sich wohl. Die Gnade<br />

des Herrn Jesu Christi sei mit Eurem Geiste!<br />

G<strong>an</strong>z Euer <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Ich brauche Euch nicht zu sagen, daß es Sonntag abends gedrängt voll ist.<br />

Da Costa mit 30 orthodoxen Predigern <strong>und</strong> vielen <strong>an</strong>dern, bei 400 haben etwas Großes tun wollen,<br />

die Kirche wieder aufzurichten. Es ist abgelaufen, wie ich es gesagt habe: Es ist nichts daraus<br />

geworden. Neulich hatten sie wieder ein meeting [Zusammenkunft]; da ist nun aus allen Ländern<br />

dieses <strong>und</strong> jenes erzählt worden, aber <strong>von</strong> Elberfeld, <strong>von</strong> unserer Gemeinde, nicht ein Wörtlein.<br />

Die holländischen Predigten greifen mehr <strong>und</strong> mehr um sich.<br />

Herzlichen D<strong>an</strong>k, meine lieben Brüder <strong>Wichelhaus</strong> <strong>und</strong> Meier, für die Mühe, die Ihr auf meine<br />

Jonaspredigten habt verwenden wollen. Perferte et obdurate! [Haltet aus <strong>und</strong> werdet hart!]<br />

Es ist des Glaubens Art <strong>und</strong> Natur, nichts zu sehen, <strong>und</strong> doch wird so das, was wir hoffen, nicht<br />

vergeblich sein. Unsere Hoffnung ist Christus. Unser Herz mag zerrissen werden, wenn dies nur der<br />

ewigen Wahrheit nützt, <strong>und</strong> es wird ihr nutzen. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie<br />

gehen hin <strong>und</strong> weinen, <strong>und</strong> tragen edlen Samen, <strong>und</strong> kommen mit Freuden <strong>und</strong> bringen ihre Garben.<br />

(Ps. 126 Vs. 5,6)<br />

In neun Tagen hat m<strong>an</strong> unglaublich viel <strong>an</strong> den F<strong>und</strong>amenten unserer Kirche gearbeitet. 34<br />

<strong>Kohlbrügge</strong>.<br />

Elberfeld, 30. November 1848.<br />

Mein lieber teurer Joh<strong>an</strong>nes!<br />

______<br />

25.<br />

Soweit es mir die Zeit vergönnt, will ich auf Dein Schreiben, das ich am 12. ds. erhielt, <strong>an</strong>tworten.<br />

Als ich Dich aufforderte, nach Berlin zu gehen, war ich der Meinung, Du könntest für Dich <strong>und</strong><br />

den lieben Meier ein festes Gehalt, eine Unterstützung oder so etwas be<strong>an</strong>tragen. Ich freue mich,<br />

daß Du für Meier etwas fertiggebracht hast. Ob aus dem Professorat etwas werden wird, das laß<br />

34 Der Gr<strong>und</strong>stein der Kirche konnte am 11. Dezember 1848 gelegt werden.<br />

70

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