Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
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Lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />
40.<br />
Herzlichen D<strong>an</strong>k für alle Deine guten Mitteilungen. Habe nur eben Zeit, Dir mitzuteilen, daß ich<br />
es Dir zutraue, den Katechismus, so wie er vorliegt, abdrucken zu lassen. Alle meine Fragen <strong>und</strong><br />
Antworten sind reiflich überwogen, auch das G<strong>an</strong>ze <strong>von</strong> der Gnadenwahl, selbst die Antwort auf<br />
das „alle“ duldet keine Abänderung oder Zusatz. Ich habe Dir den Katechismus zugeschickt, weil<br />
ich besorgt war, es möchte dieser oder jener Ausdruck nicht deutsch genug sein. So überlasse ich es<br />
denn Deiner Treue, gar nichts abzuändern, auch nichts hinzuzusetzen, <strong>und</strong> Deiner Liebe, jede <strong>und</strong>eutsche<br />
Phrase zu verbessern.<br />
Über alles Weitere noch diese Woche, so Gott will. Dem Herrn befohlen!<br />
G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Montag, den 6. J<strong>an</strong>uar 1851.<br />
Mein lieber Bruder!<br />
______<br />
41.<br />
In dem Katechismus ist bei den Frauen <strong>von</strong> der Taufe noch einzuschalten: Daß es <strong>von</strong> vornherein<br />
nicht in Frage stehen konnte, ob die jungen Kinder auch zu taufen wären, <strong>und</strong> daß dafür kein besonderes<br />
Gebot gegeben zu werden brauchte, da bei den Juden <strong>von</strong> alters her der Brauch war, daß die<br />
Proselyten samt ihren jungen Kindern getauft wurden. (Vgl. Lightfoot, Horae talmudicae in IV<br />
Ev<strong>an</strong>g., welches Werk ich Dir sehr empfehle.)<br />
Habe die Güte, in der Antwort über die Sonntagsfeier die Bemerkung durchzustreichen, daß der<br />
Sabbath nicht ein Schatten auf Christum gewesen sei. Es würde zu weit führen, hier zu bemerken,<br />
inwiefern: Ja, inwiefern: Nein.<br />
Der Titel gefällt mir. Mit Angabe des Ortes usw. bin ich auch noch verlegen. Löwenstein machte<br />
b<strong>an</strong>krott, <strong>und</strong> gab mir nur etwas wieder, behielt viel. Bädeker rechnet nicht ab, er sagt, die ihm übergebenen<br />
Predigten seien auf dem Lager in Leipzig; er hat gar wenig verkauft; <strong>und</strong> Haßel verkaufte<br />
<strong>von</strong> den Bekenntnisschriften hier nur 6 Exemplare, <strong>von</strong> meinen vier letzten Predigten nichts. So hat<br />
er mir selbst erzählt. Daraus ersehe ich wohl, daß die öffentliche Buchh<strong>an</strong>dlung hier für uns nichts<br />
ausrichtet.<br />
In der Gemeinde selbst gingen über 300 <strong>von</strong> meinen letzten Predigten schnell weg, <strong>und</strong> etwa 400<br />
<strong>von</strong> den Bekenntnisschriften. Außerdem gel<strong>an</strong>gen durch die H<strong>an</strong>d <strong>von</strong> Br. Schrey meine Schriften<br />
fortwährend allerwärts hin.<br />
Könnte nicht auch auf dem Titel stehen: Selbstverlag der Niederl.-reform. Gemeinde. – Druck<br />
<strong>von</strong> N. N. zu Halle. – Auch zu beziehen bei W. Haßel zu Elberfeld? – Aber wie es kommt, so ist es<br />
mir recht.<br />
Die Abänderungen, die Du hie <strong>und</strong> da gemacht, entsprechen g<strong>an</strong>z meiner Meinung. O, wie vielen<br />
D<strong>an</strong>k bin ich Dir schuldig, daß Du ein so lästiges Werk übernommen hast!<br />
Die Form der Buchstaben, <strong>und</strong> wie alles gesetzt ist, gefällt mir außerordentlich. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n es gut<br />
ausein<strong>an</strong>derhalten.<br />
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