Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
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Zerreißung jener umfassenderen kirchlichen B<strong>an</strong>de unter Zustimmung aller Teile durch ein Lokalstatut<br />
so geordnet werden können, wie es zum Zwecke der Wiedervereinigung heilsam ist.<br />
Dies ist der Weg, auf welchem allein eine Heilung der W<strong>und</strong>en möglich ist, deren Gefühl auch<br />
die gegenwärtige Immediatvorstellung <strong>an</strong> Mich hervorgerufen hat. Ich zweifle nicht, daß, wenn das<br />
Presbyterium diesen Weg zu betreten aufrichtig <strong>und</strong> herzlich entschlossen ist, es auf Seiten der Vertreter<br />
der alten reformierten Gemeinde ein bereitwilliges Entgegenkommen finden werde.<br />
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Dem Presbyterium lege Ich es <strong>an</strong> das Herz, die Andeutungen gewissenhaft zu prüfen, welche Ich<br />
in betreff einer Wiedervereinigung der beiden Gemeinden bei dieser Gelegenheit zu machen Mich<br />
bewogen gef<strong>und</strong>en habe.<br />
S<strong>an</strong>s-souci, den 4. August 1856.<br />
(gez.) Friedrich Wilhelm.<br />
Diese Kabinetsordre kam in der Sitzung des Presbyteriums der niederländisch-reformierten Gemeinde<br />
am 9. September 1856 zur eingehenden Beratung. Das Presbyterium sprach sich d<strong>an</strong>n einmütig<br />
dahin aus, Sr. Majestät nochmals bei der demnächstigen Anwesenheit in der Provinz in Berücksichtigung<br />
der in der Kabinetsordre gemachten Ausführungen in aller Ehrerbietung vorzutragen,<br />
daß das Presbyterium dessen gewiß sei, daß die Spaltung, <strong>von</strong> der der König rede, wenn <strong>an</strong>ders<br />
darunter das Bestehen der Gemeinde auf ihrer <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten rechtmäßigen Gr<strong>und</strong>lage verst<strong>an</strong>den sei,<br />
doch eine solche sei, welche zur Ehre Gottes <strong>und</strong> zum Wohl seiner Gemeinde notwendig gewesen<br />
sei. Das Fortbestehen der Gemeinde in ihrer heutigen Verfassung gehe nicht aus einem Reiz der<br />
Neuheit oder aus Selbstgenugtuung hervor, sondern vielmehr aus einer Unterwerfung unter das, was<br />
sie als den allein guten <strong>und</strong> vollkommenen Willen Gottes erkenne.<br />
Zu einer Audienz in Koblenz ist es jedoch der alsbald erfolgten schweren Erkr<strong>an</strong>kung des Königs<br />
wegen nicht gekommen. Dagegen hat das Presbyterium, wie aus den <strong>Briefe</strong>n K.’s <strong>an</strong> <strong>Wichelhaus</strong><br />
ersichtlich ist, verschiedene Schritte get<strong>an</strong>, um eine Wiedervereinigung herbeizuführen; vor allem<br />
trat dasselbe der Frage der Entwerfung eines Gemeindestatutes näher. Eine Einigung konnte<br />
zwar nicht erzielt werden, doch gibt die <strong>von</strong> der ev<strong>an</strong>g.-reform. Gemeinde am 15. Oktober 1856 erg<strong>an</strong>gene<br />
<strong>und</strong> <strong>von</strong> dem Presbyterium der niederl.-reform. Gemeinde brüderlich <strong>an</strong>genommene Einladung<br />
zur Einführung des Pastor Krafft (siehe die folgenden Anlagen) den Beweis, daß das Verhältnis<br />
zwischen beiden Gemeinden ein besseres geworden war.<br />
______<br />
Anlage 17 zu Brief 75.<br />
An das ehrwürdige Presbyterium der niederländisch-reform. Gemeinde hierselbst zu Händen des<br />
Pastor Herrn Dr. <strong>Kohlbrügge</strong>, Hochwürden.<br />
Liebe Brüder in dem Herrn!<br />
Wie Euch bek<strong>an</strong>nt sein wird, haben wir durch Gottes Gnade eine fünfte Pfarrstelle <strong>an</strong> unserer<br />
Gemeinde hergerichtet <strong>und</strong> darein den bis jetzt in Düsseldorf gest<strong>an</strong>denen Pastor Karl Krafft berufen.<br />
Wir gedenken denselben am 29. dieses einzuholen <strong>und</strong> ihn am Sonntag darauf, also am 2. November<br />
cr., wo er seine Antrittspredigt halten wird, in sein Amt unter uns einzuführen.<br />
Es ist uns ein rechtes Herzensbedürfnis, Euch nicht bloß <strong>von</strong> diesem Vorhaben Kenntnis zu geben,<br />
sondern auch Euren Pastor in Begleitung eines Eurer Ältesten zur Teilnahme <strong>an</strong> dieser unserer<br />
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