Briefe von H. F. Kohlbrügge an J. Wichelhaus - Licht und Recht
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Dem Gott aller Treue <strong>und</strong> Erbarmung befohlen, mein lieber Joh<strong>an</strong>nes.<br />
Mein Herz spr<strong>an</strong>g auf vor Freude bei dem, was ich <strong>von</strong> Deinen Studenten las.<br />
G<strong>an</strong>z Dein <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, den 6. Juli 1850.<br />
Mein lieber Joh<strong>an</strong>nes!<br />
______<br />
38.<br />
Sage meinem Gerhard, daß er die Stelle bei Herrn W<strong>an</strong>schafter zu 40 Louisdor unbedingt <strong>an</strong>nehme.<br />
– Es geht uns im g<strong>an</strong>zen darum, daß Gerhard in der Fremde belehrt <strong>und</strong> gewitzigt werde, <strong>und</strong><br />
einen festen Charakter bekomme. – Seine <strong>Briefe</strong>, besonders über Zerbst usw. haben uns in unserer<br />
Hoffnung bestärkt, daß wir es mit ihm erzielen werden, was wir für sein dauerhaftes Lebensglück<br />
bezwecken. Auf Poppelsdorf brauchen wir für jetzt noch nicht einzugehen.<br />
Teile dem Herrn W<strong>an</strong>schafter mit, daß ich nicht reich bin, daß Gerhard aber <strong>an</strong> den ersten Adel<br />
Holl<strong>an</strong>ds parentiert [verw<strong>an</strong>dt] ist, <strong>und</strong> daß wir es ihm D<strong>an</strong>k wissen werden, wenn er darauf acht<br />
haben will, daß Gerhard das lernt, was ihm <strong>an</strong> Kenntnissen noch abgeht, auch daß er ihn noch mehr<br />
lehre aufmerken; endlich, daß Gerhard ein herzensguter Junge ist, der aber der Güte <strong>und</strong> Menschenfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
bedarf, <strong>und</strong> daß m<strong>an</strong> dadurch alles <strong>von</strong> ihm erreichen k<strong>an</strong>n.<br />
Gerhard sorge, daß er mit <strong>an</strong>ständigem Benehmen <strong>und</strong> D<strong>an</strong>ksagung Hohen-Erxleben <strong>und</strong> die<br />
hohe Familie verlasse, <strong>und</strong> bitte den Herrn Baron um ein Testimonium oder einen Empfehlungsbrief<br />
für sein weiteres Leben.<br />
Halben September erwarten wir Dich bei uns, so wie Du geschrieben, als Kind im Hause; denn<br />
meine liebe Frau hat viel gelitten durch alle Stürme, durch die Besuche <strong>von</strong> allen Ecken <strong>und</strong> Enden,<br />
<strong>und</strong> es kommt nun noch <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs September mein Schwager <strong>von</strong> Arnheim mit Frau, Magd <strong>und</strong> Kindern.<br />
Meine arme Frau leidet viel. Bereite Dich auf eine Vormittagspredigt in unserer Gemeinde<br />
vor, wenn Du eine Abendpredigt nicht vorziehst.<br />
Und damit der Gnade des Herrn befohlen mit den herzlichsten Grüßen <strong>von</strong> uns allen.<br />
O, wie <strong>an</strong>genehm war es uns, daß unsere Söhne, denen Du in ihrer Kindheit so oft Freude bereitet<br />
hast, bei Dir waren! Wie w<strong>und</strong>ersam kombiniert doch der Arm Gottes des Herrn alles! Das sehen<br />
wir auch mit Dir ein in Bezug auf die <strong>von</strong> Gerhard gemachte Bek<strong>an</strong>ntschaft mit der Parentage [Verw<strong>an</strong>dtschaft]<br />
meiner lieben Frau. – Unsern herzlichen Gruß <strong>an</strong> Gerhard. Jacobus sehen wir bald<br />
wieder.<br />
Ich freue mich, daß Du Deine gelehrte Arbeit so mit Gott fertig gebracht hast.<br />
G<strong>an</strong>z Dein Dich mit innigster Liebe liebender <strong>Kohlbrügge</strong>.<br />
Elberfeld, den 13. August 1850.<br />
Es beginnt sich jetzt in Holl<strong>an</strong>d <strong>an</strong> allen Ecken <strong>und</strong> Enden zu regen um meinetwillen.<br />
Mein lieber teurer Joh<strong>an</strong>nes!<br />
______<br />
39.<br />
Du hast gewiß schon l<strong>an</strong>ge auf einen Brief <strong>von</strong> mir gewartet! Ich habe unserm lieben Gott <strong>und</strong><br />
Vater D<strong>an</strong>k gesagt für seine Treue <strong>und</strong> Gnade, womit er Dich umgürtet, nachdem er Dir so viele<br />
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