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1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

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Im Rodel werden 8 Bezirke (Ministerien) genannt 111 :<br />

1. Vallis Drusiana (Drusustal), umfassend das currätische Vorarlberg ausser<br />

dem heutigen Fürstentum Lichtenstein.<br />

2. «in planis», umfassend den Kreis Maienfeld, Oberrheintal,<br />

S. 24: Sarganser- und Gasterland bis Schännis und das heutige Fürstentum<br />

Lichtenstein.<br />

3. Curisinum (<strong>Chur</strong>), wahrscheinlich umfassend die heutigen Kreise Fünfdörfer,<br />

Prättigau, Schanfigg, <strong>Chur</strong>, Rhäzüns und einen Teil der Kreise <strong>Chur</strong>walden und<br />

Trins.<br />

4. Tuverasca, umfassend Grub und Lugnez, wahrscheinlich auch Disentis.<br />

5. Tumiliasca (Domleschg), umfassend ausser Domleschg und Heinzenberg<br />

wahrscheinlich auch Schams und Hinterrhein.<br />

6. Impetinis, wahrscheinlich Albulatal mit Oberhalbstein.<br />

7. Bergallia (Bergell).<br />

8. Endena (Engadin).<br />

Was bedeutet diese Einteilung? <strong>Der</strong> Vorsteher eines solchen Bezirks wird<br />

abwechselnd minister und scultacius genannt. An einer andern Stelle werden<br />

diese beiden Ausdrücke identifiziert durch die Bemerkung «ministro autem id<br />

est scultatio». Man darf <strong>als</strong>o wohl annehmen, dass diese Ministerien nichts<br />

anderes sind <strong>als</strong> die Bezirke, welche den in den «capitula Remedii» genannten<br />

Schultheissen unterstanden, mag man nun diese letzteren <strong>als</strong> bischöfliche<br />

Beamte oder öffentliche Unterrichter auffassen 112 . Nach Einführung der<br />

Gauverfassung gehörten <strong>als</strong>o Vallis Drusiana und «in planis», Curisinum,<br />

Tuverasca, Tumiliasca, Impetinis und das Oberengadin zum Herzogtum Rätien.<br />

<strong>Der</strong> übrige Teil des alten Bezirks Endena, das Unterengadin, wurde mit dem<br />

Vinstgau verbunden, welch letzterer schon seit Anfang des VIII. Jahrhunderts<br />

nicht mehr der weltlichen Leitung Currätiens unterstand 113 . Und das Tal<br />

Bergell, das (nach dem Rodel zu schliessen) vorübergehend in Verbindung mit<br />

Rätien gestanden, war nach Planta bis 960 der Grafschaft Chiavenna<br />

111 Vergl. Planta a. a. O. 314.<br />

112 Darüber siehe unten S. 54.<br />

113 Planta a. a. O. 271.

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