25.12.2013 Aufrufe

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 79 -<br />

Um diese Zeit hat der <strong>Bischof</strong> <strong>von</strong> <strong>Chur</strong> seine höchste Machtfülle erreicht, die<br />

sich in dem bischöflichen Feud<strong>als</strong>taat verkörpert. Bevor wir diesen Feud<strong>als</strong>taat<br />

und unter<br />

S. 95: seinen Faktoren dann wieder besonders einen Faktor, nämlich denjenigen der<br />

<strong>Grundherr</strong>schaft, einer nähern Untersuchung unterwerfen, haben wir noch kurz<br />

unser Augenmerk auf die neben der bischöflichen <strong>Grundherr</strong>schaft<br />

entstandenen Feudalherrschaften zu richten 339 .<br />

Neben der geistlichen Herrschaft des Klosters Disentis und den Klöstern<br />

<strong>Chur</strong>walden und Kazis, welche durch ihre Immunität <strong>im</strong>merhin zu einer<br />

gewissen Selbständigkeit gelangt waren, entstanden seit dem 12. Jahrhundert<br />

mehrere weltliche Herrschaften, die sich in den Besitz der Landeshoheit zu<br />

setzen wussten, <strong>als</strong>o auch die hohe Gerichtsbarkeit ausübten 340 .<br />

Als Inhaber solcher Herrschaften sind zu nennen die Freiherren <strong>von</strong> Vatz, die<br />

Freiherren <strong>von</strong> Rhäzüns, die Freiherren <strong>von</strong> Belmont, die Grafen <strong>von</strong> Sax-<br />

Misox, die Grafen <strong>von</strong> Werdenberg-Heiligenberg und die Vögte <strong>von</strong> Matsch.<br />

Diese Herren besassen in Rätien Allodien und daneben besonders bischöfliche<br />

Lehen. Die Allodien stammten zum Teil <strong>von</strong> den erblich gewordenen<br />

Dienstlehen der rätischen Grafenfamilie der Burkhardiner her. Mit den<br />

bischöflichen Lehen werden wir uns an anderer Stelle beschäftigen 341 . Hier<br />

wollen wir zum Schluss noch erwähnen, dass aus der <strong>von</strong> der Reichsvogtei<br />

losgelösten Landschaft Laax Rudolf I. oder Albrecht I. eine Grafschaft bildete<br />

und damit sein Haus belehnte. Im Jahr 1342 ging diese Grafschaft Laax in den<br />

Pfandbesitz der Herren <strong>von</strong> Werdenberg-Sargans über 342 .<br />

S. 96:<br />

2. Kapitel.<br />

Die <strong>Grundherr</strong>schaft <strong>als</strong> Faktor des bischöflichen Feud<strong>als</strong>taates.<br />

Um die Natur der bischöflichen <strong>Grundherr</strong>schaft dieser Zeit zu erfassen, kann<br />

man sie nicht <strong>als</strong> ein selbständiges Ganzes, losgerissen <strong>von</strong> der übrigen<br />

weltlichen Herrschaft des <strong>Bischof</strong>s, betrachten. Man muss sie zuerst <strong>als</strong> einen<br />

Teil des Ganzen, dem sie eingefügt ist, näher kennen zu lernen suchen, <strong>als</strong><br />

einen Faktor des bischöflichen Feud<strong>als</strong>taates, und auch ihren<br />

339 Planta, Geschichte <strong>von</strong> Graubünden, 65ff., Muoth a. a. O. 75ff., Mutzner a. a. O. 98 ff.<br />

340 Die kleinen Feudalherrschaften früherer Zeiten, die keine grosse Bedeutung erlangten, übergehen wir.<br />

341 Siehe unten S. 110, 113 f., 157.<br />

342 Kind, Currätische Urkunden, Nr. 3.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!