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1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

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Grössere Komplexe und Besitzungen besass der <strong>Bischof</strong> noch <strong>im</strong> heutigen<br />

Oberland, Unterengadin, Vinstgau, Münstertal und in der Herrschaft Flums 391 .<br />

Den bischöflichen Besitz <strong>im</strong> Oberland mochten die uns bereits bekannten<br />

kaiserlichen Schenkungen des Hofes Obersaxen vom Jahre 966 und des Lehens<br />

des Vasallen Bernhard begründet haben 392 .<br />

Nach dem bischöflichen Einkünfterodel des 13. Jahrhunderts 393 erscheinen<br />

dann neben Obersaxen <strong>als</strong> grosse Meierhöfe, denen der umliegende<br />

Hubenbesitz unterstellt sein musste, Sagens, Lumbrein, Ruvis, Riein, Fellers,<br />

Schlans, Fl<strong>im</strong>s und V<strong>als</strong>. Kolonien oder Huben zählt Planta für diese Gegend<br />

68 394 , Muoth für das Lugnetz<br />

S. 108: allein 27 395 . Daneben sassen auch hier mehrere ministeriale Familien auf<br />

bischöflichen Lehensgütern.<br />

Die Besitzerwerbungen <strong>im</strong> Unterengadin vor dem Jahre 1000 haben wir auch<br />

bereits zur Sprache gebracht. In den Jahren 1160 und 1177 erhielt dann der<br />

<strong>Bischof</strong> <strong>von</strong> den Herren <strong>von</strong> Tarasp das Schloss Tarasp 396 und deren<br />

Besitzungen unterhalb Finstermünz, insbesondere auch sechs leibeigene<br />

Familien mit ihren Gütern in Schuls, Fetan, Guarda, M<strong>als</strong>, Tartsch und Saas 397 .<br />

Zwischen 1200 und 1209 erwarb <strong>Bischof</strong> Reinher <strong>von</strong> Albrecht <strong>von</strong> Frickingen<br />

die Veste Steinsberg 398 . Und auch die Burg Wildenberg mit dem Meierhof<br />

Zernetz kam an das Bistum 399 . Und <strong>als</strong> auch noch Remüs bischöflich wurde 400 ,<br />

standen <strong>als</strong>o dem Bistum <strong>als</strong> Mittelpunkte seines Engadinerbesitzes die Burgen<br />

Remüs, Steinsberg und Wildenberg mit dem Grossteil der zugehörigen Dörfer,<br />

sowie weiterer Streubesitz in der T<strong>als</strong>chaft zu. Im untern Inntal hatte der<br />

<strong>Bischof</strong> einige kleine Besitzungen in Schroffenstein (Landeck gegenüber) und<br />

Wissberg 401 .<br />

391 Wir sehen vorläufig noch ab <strong>von</strong> den zu Lehen unter fremder Landeshoheit verliehenen Herrschaften.<br />

392 Siehe oben S. 12.<br />

393 Mohr, Cod. dipl., 2 Nr. 76.<br />

394 Planta a. a. O. 160.<br />

395 Muoth a. a. O. 152.<br />

396 Diese Veste wurde aber nachher durch ihre Hingabe <strong>als</strong> Erblehen an die Ministerialen <strong>von</strong><br />

Reichenberg dem Bistum tatsächlich entfremdet.<br />

397 Mohr, Cod. dipl., I Nr. 136 und 174.<br />

398 Mohr, Cod. dipl., 1 Nr. 173, Anm. 1.<br />

399 Planta a. a. O., Abschnitt Unterengadin.<br />

400 Eichhorn a. a. O., Anhang Nr. 128, Planta a. a. O. 104.<br />

401 Muoth a. a. O. 149.

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