25.12.2013 Aufrufe

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 90 -<br />

Im Vinstgau 402 waren fast in allen Gemeinden bischöfliche Lehen vorhanden.<br />

Meierhöfe befanden sich zu Nauders, M<strong>als</strong>, Taufers, Burgeis und<br />

Schlanderns 403 . Burgen des <strong>Bischof</strong>s, meist zu Lehen vergeben, waren die<br />

<strong>Chur</strong>-<br />

S. 109: burg bei Schlanderns, Rotund und Helfmirgott bei der Veste Reichenberg.<br />

<strong>Der</strong> Anfang der bischöflichen Erwerbungen <strong>im</strong> Münstertal lag, wie wir schon<br />

gesehen 404 , <strong>im</strong> Eintausche des Klosters Taufers, das später nach Münster<br />

verlegt wurde. Dass die Bischöfe sich ihre Eigentumsrechte an diesem Kloster<br />

und seinen Besitzungen zu wahren wussten und dass zu den letztern wohl<br />

beinahe das ganze Dorf Münster gehörte, geht aus einem Akt <strong>Bischof</strong> Volkarts<br />

hervor, der <strong>im</strong> Jahr 1239 das ganze Dorf um 500 Mark Silber an den Edeln<br />

Hartwig <strong>von</strong> Matsch verpfändete 405 . Über den Besitzstand, der der Kirche zu<br />

<strong>Chur</strong> ausser dem zum Kloster gehörigen Vermögen nach und nach <strong>im</strong><br />

Münstertal zufiel, ist nicht viel bekannt.<br />

Die grundherrlichen Rechte des <strong>Bischof</strong>s in der Herrschaft Flums erstreckten<br />

sich sozusagen über das. ganze Dorf dieses Namens 1). Im 14. und 15.<br />

Jahrhundert befand sich die Burg Flums, welche den Mittelpunkt dieser<br />

Herrschaft bildete, <strong>im</strong> Lehensbesitz der Herren <strong>von</strong> Greiffensee 406 .<br />

Als ausserrätische Besitzungen des <strong>Bischof</strong>s sind zu nennen die in seiner<br />

Herrschaft Grossengstigen befindlichen 407 .<br />

Streubesitz der <strong>Chur</strong>erkirche gab es sodann noch <strong>im</strong> Albulatal 408 , <strong>im</strong> Prättigau<br />

409 und <strong>im</strong> Wallgau 410 .<br />

Nun bleibt noch eine bisher unberücksichtigt gelassene Gruppe zu besprechen<br />

übrig: Die bischöflichen Lehen der<br />

S. 110: Freiherren <strong>von</strong> Vatz, die unter der Landeshoheit dieses mächtigen Geschlechtes<br />

402 <strong>Der</strong> alte Vinstgau umfasste das Flussgebiet des Rambachs (<strong>als</strong>o das heutige Münstertal) und der<br />

obern Etsch mit seinen Seitentälern bis unterhalb Meran.<br />

403 Planta a. a. O. 135.<br />

404 Vergl. oben S. 27.<br />

405 Mohr, Cod. dipl., 1 Nr. 216.<br />

406 Muoth, Ämterbücher.<br />

407 <strong>Der</strong> <strong>Bischof</strong> führt noch heute den Titel «Herr <strong>von</strong> Grossengstigen». Diese Herrschaft lag <strong>im</strong> heutigen<br />

Königreich Württemberg, Oberamt Reutlingen.<br />

408 Muoth, Ämterbücher 116.<br />

409 <strong>Der</strong> <strong>Bischof</strong> war besonders in Conters und Fideris begütert, das Domkapitel in Schiers. Muoth,<br />

Ämterbücher, 180 ff.<br />

410 Muoth a. a. O. 186.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!