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1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

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- 88 -<br />

Zeit auch die Meierhöfe <strong>von</strong> Schweiningen, Salux und Praden 383 . Im Jahr 1258<br />

erwirbt dann noch der <strong>Bischof</strong> vom Freiherr Berall <strong>von</strong> Wangen dessen Schloss<br />

zu Reams und seine weitern Besitzungen <strong>im</strong> Oberhalbstein (cum omnibus<br />

pertinentiis ecclesiarum Riamis et Digzun) um 300 Mark. Ein stattlicher Teil<br />

dieser Besitzungen muss an die zahlreichen Oberhalbsteiner<br />

Ministerialgeschlechter 384 zu Benefizien vergabt gewesen sein.<br />

Im Domleschg sind wir anher den beiden bischöflichen Höfen Scharans und<br />

Almens begegnet 385 . Im Jahr 1275 wird ferner der Hof Tomils erwähnt <strong>als</strong> ein<br />

dam<strong>als</strong> dem Walther <strong>von</strong> Vaz überlassenes Leibgeding 386 . Von da an blieb er<br />

nebst Feldis und Scheid (die früher eine Zeitlang mit Gütern in Reichenau, Ems<br />

und Felsberg zusammen die bischöfliche <strong>Grundherr</strong>schaft Nieder-Juwalt<br />

gebildet) 387 mit der Vazischen Herrschaft Ortenstein, einem bischöflichen<br />

Lehen, vereint, auf das wir am Schluss dieses Kapitels noch zurückkommen<br />

werden. Ende des 14. Jahrhunderts treten <strong>als</strong> Mittelpunkte der bischöflichen<br />

Besitzungen <strong>im</strong> Domleschg die Schlösser Fürstenau, Rietberg und Hoch<br />

S. 107: Juwalt hervor 388 . Fürstenau ist zugleich eine gern besuchte Residenz der<br />

Bischöfe.<br />

Neben diesen direkt für den <strong>Bischof</strong> verwalteten <strong>Grundherr</strong>schaften waren<br />

Güter zu Lehen ausgegeben an verschiedene Ministerialgeschlechter, die<br />

grösstenteils <strong>im</strong> Domleschg wohl auch Eigen besassen, so an die Herren <strong>von</strong><br />

Schauenstein, <strong>von</strong> Juwalt, <strong>von</strong> Neuburg, die Ringg, Raichenstein, Castellane<br />

<strong>von</strong> Ortenstein, die Fontanellas, Abiss, Jecklin ab Schall, Ferragud und die <strong>von</strong><br />

Sülls (Sils) 389 .<br />

Dieses bischöfliche Gebiet <strong>von</strong> <strong>Chur</strong> und den fünf Dörfern, Domleschg,<br />

Oberhalbstein, Bergell und Oberengadin war zum grossen Teil<br />

zusammenhängend und bildete die eigentliche Kernbesitzung des Stiftes 390 .<br />

383 Planta, Currätische Herrschaften, 57.<br />

384 Muoth, Ämterbücher, 101 ff.<br />

385 Vergl. oben S. 27 ff.<br />

386 Mohr, Cod. dipl., I Nr. 277.<br />

387 Muoth, Ämterbücher, 76.<br />

388 Muoth, Ämterbücher, 60.<br />

389 Muoth, Ämterbücher, 78 ff.<br />

390 Planta, Currätische Herrschaften, 65.

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