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1910-Der Bischof von Chur als Grundherr im Mittelalter

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übrigen Rechte, die er in <strong>Chur</strong> ausübt, wurden bereits aufgezählt. Die<br />

Reichsvogtei erstreckt sich schliesslich nach der Bildung der benachbarten<br />

niedern Herrschaften bloss noch auf <strong>Chur</strong>, Malix, Maladers, Tr<strong>im</strong>mis und<br />

Zizers (wohl mit Igis und Untervaz) 361 .<br />

In Zizers und Igis war der <strong>Bischof</strong> seit der Ottonischen Schenkung des<br />

Königshofes Zizers <strong>Grundherr</strong> 362 . Auch die Burg Marschlins erscheint später<br />

<strong>als</strong> sein Eigentum 363 .<br />

Die Feste Aspermont, zu der die Höfe Tr<strong>im</strong>mis (mit der Molinera) Says und<br />

Fröwis gehörten, kam in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an das<br />

Bistum 364 , die Feste<br />

S. 103: Tr<strong>im</strong>mis (oder alt Ruchenberg) 365 mit dem nicht zu Aspermont gehörigen Teile<br />

des Dorfes Tr<strong>im</strong>mis <strong>im</strong> Jahr 1370 366 . Letzteres war vielleicht schon früher<br />

Eigentum des Bistums, jedoch <strong>als</strong> Lehen ausgegeben. Die den Herren Thumb<br />

<strong>von</strong> Neuenburg gehörende Feste gleichen Namens zu Untervaz wurde <strong>von</strong> ihren<br />

Eigentümern in der Mitte des 14. Jahrhunderts verpfändet und dann an das<br />

Bistum abgetreten 367 .<br />

Im Bergell besass der <strong>Bischof</strong> keine namhaften Besitzungen 368 .<br />

Im Oberengadin wurde der <strong>Bischof</strong> besonders durch den Erwerb der<br />

Gamertingerbesitzungen <strong>Grundherr</strong> (1139) 369 . Wie die Gamertinger zu diesen<br />

Besitzungen gekommen, steht nicht fest. Planta n<strong>im</strong>mt an, letztere seien vom<br />

König den Grafen <strong>von</strong> Buchhorn geschenkt worden und dann <strong>von</strong> diesen auf<br />

die <strong>von</strong> Bregenz bezw. Gamertingen <strong>als</strong> Allod übergegangen. Leider können<br />

wir an dieser Stelle diese Frage nicht weiter verfolgen. Sie würde uns weit über<br />

den Rahmen unserer Arbeit hinausführen.<br />

In drei Urkunden vom Jahr 1139 - dieselben sind sehr wahrscheinlich formell<br />

unecht, aber materiell echt 370 wurden dem <strong>Bischof</strong> die Güter der Grafen <strong>von</strong><br />

361 Mohr, Cod. dipl., 3 Nr. 138, Planta, Currätische Herrschaften, 36.<br />

362 Vergl. oben S. 28.<br />

363 Mohr, Cod. dipl., 2 Nr. 249 und 252, Planta, Currätische Herrschaften, 43.<br />

364 Mohr, Cod. dipl., 3 Nr. 9.<br />

365 Muoth, Ämterbücher, 774.<br />

366 Urkunde <strong>im</strong> bischöflichen Archiv.<br />

367 Mohr, Cod. dipl., 2 Nr. 304, Planta, Currätische Herrschaften, 44.<br />

368 Vergl. oben S. 65 ff.<br />

369 Mohr, Cod. dipl., 1 Nr. 117-119.<br />

370 Ein Vortrag <strong>von</strong> Dr. C. Camenisch über diesen Punkt erschien nur auszugsweise <strong>im</strong> Druck (Referat<br />

der Neuen Bündner Zeitung).

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