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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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zieren. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wird daher e<strong>in</strong>e Simulationsrechnung<br />

präferiert, die explizit auf die Risikodimensionen der e<strong>in</strong>zelnen Durchführungswege abstellt.<br />

Bevor im nächsten Abschnitt die Risikodimension analysiert wird, muss unter Rentabilitätsgesichtspunkten<br />

noch auf die mit beiden Durchführungswegen verbundenen Transaktionskosten<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden. Bei beiden Durchführungswegen ist es erforderlich, unter Berücksichtigung<br />

biometrischer Risiken, gesetzlicher Bestimmungen etc. die jährlichen Zuführungen<br />

zu ermitteln sowie mit entsprechendem Liquiditätsmanagement die Auszahlungen zu veranlassen.<br />

Beim Pensionsfonds entstehen zusätzliche Kosten durch das Anlagemanagement des<br />

Deckungskapitals und durch externe Kontrollen. Da ke<strong>in</strong>e exakten Zahlen hierzu vorliegen,<br />

die im E<strong>in</strong>zelfall schon <strong>in</strong> Abhängigkeit vom verwalteten Kapitalumfang variieren dürften,<br />

kann als Richtgröße 0,5 bis 1,0 % des verwalteten Vermögens verwendet werden. 79 Sicher ist<br />

wohl, dass e<strong>in</strong>e schrittweise Systemumstellung sowohl von <strong>in</strong>ländischen Banken wie auch<br />

von ausländischen Wettbewerbern als sehr attraktives Geschäftsfeld betrachtet wird. Offen<br />

bleibt hierbei zunächst, ob die damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Volkswirtschaft entstehenden Transaktionskosten<br />

tatsächlich auch e<strong>in</strong>en Mehrwert produzieren.<br />

5.1.2 Risikodimension<br />

Die Kritik an der F<strong>in</strong>anzierung über Pensionsrückstellungen setzt meist bei den mit ihr verbundenen<br />

Risiken für die Unternehmen an. Ökonomisch gesehen s<strong>in</strong>d Pensionsrückstellungen<br />

e<strong>in</strong> „Kredit der Arbeitnehmer“ an das Unternehmen. Unter Abstraktion der biometrischen<br />

Risiken besteht e<strong>in</strong> fester Auszahlungsanspruch <strong>in</strong> der Zukunft. Dabei s<strong>in</strong>d zwei Phasen zu<br />

unterscheiden: Aus Arbeitnehmersicht kommt es <strong>in</strong> der Ansparphase zu Zuführungen aufgrund<br />

neu erworbener Ansprüche sowie der Verz<strong>in</strong>sung bereits bestehender Ansprüche. In der<br />

Auszahlungsphase bestehen die Zahlungen an den Arbeitnehmer aus e<strong>in</strong>er Z<strong>in</strong>s- und e<strong>in</strong>er<br />

Tilgungskomponente. S<strong>in</strong>d die Zuführungen höher als die Auszahlungen, entsteht per Saldo<br />

e<strong>in</strong> Nettof<strong>in</strong>anzierungseffekt und umgekehrt.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Risikoanalyse ist zunächst die Frage zu stellen, ob Pensionsrückstellungen aus Sicht<br />

des Unternehmens e<strong>in</strong> höheres Risiko aufweisen als andere Formen des Fremdkapitals.<br />

Herrschende Me<strong>in</strong>ung ist, dass Pensionsrückstellungen, da sie ke<strong>in</strong>em Prolongationsrisiko<br />

und ke<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>sänderungsrisiko unterliegen und außerordentlich langfristig ausgelegt s<strong>in</strong>d,<br />

mit niedrigeren Risiken für das Unternehmen verbunden s<strong>in</strong>d als andere Formen von Fremd-<br />

79 Die Kosten könnten <strong>in</strong> der Größenordnung den Verwaltungsgebühren von Spezialfonds entsprechen.

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