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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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onsmatrixen errechnet, die über 50 Perioden die Insolvenzen <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>zelnen Populationen<br />

anzeigen.<br />

Exemplarisch wurden drei Typen von Pensionsfonds gebildet. Der „sicherheitsorientierte“<br />

Pensionsfonds I wies e<strong>in</strong>e erwartete Rendite <strong>in</strong> Höhe der Fremdkapitalkosten bzw. des Rechnungsz<strong>in</strong>ssatzes<br />

auf. Es zeigte sich, dass der Anstieg der absoluten Höhe der risikobehafteten<br />

Assets trotz des sehr niedrigen Risikos des Fonds und e<strong>in</strong>er Korrelation von Null zu e<strong>in</strong>em<br />

leichtem Anstieg des Insolvenzrisikos im Zeitablauf führte. H<strong>in</strong>sichtlich des Rendite-<br />

Risikoprofils könnte es sich bei Pensionsfonds I um e<strong>in</strong>e konservativ geführte Pensionskasse<br />

handeln.<br />

Die Population, die sich für den „renditeorientierten“ Pensionsfonds II entschied, der sowohl<br />

<strong>in</strong> Renten als auch <strong>in</strong> Aktien <strong>in</strong>vestiert, unterliegt e<strong>in</strong>er leicht ger<strong>in</strong>geren Insolvenzwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

als die PPR. Die Simulationsrechnungen zeigen damit, dass das Insolvenzrisiko<br />

durch e<strong>in</strong>e Auslagerung von Pensionsrückstellungen <strong>in</strong> Pensionsfonds auch bei vollständiger<br />

Gegenf<strong>in</strong>anzierung mit Fremdkapital – zum<strong>in</strong>dest theoretisch – gesenkt werden kann. Dabei<br />

hängen die Ergebnisse entscheidend vom Risiko, von der Rendite und <strong>in</strong>sbesondere von der<br />

Korrelation des Pensionsfonds ab. Im Fall des Pensionsfonds II war die Rendite-Risiko-<br />

Komb<strong>in</strong>ation so gewählt, dass der Pensionsfonds an sich bereits dom<strong>in</strong>ant gegenüber dem<br />

Unternehmen war. Durch e<strong>in</strong>e niedrige Korrelation konnte schließlich erreicht werden, dass<br />

das Gesamtrisiko tatsächlich leicht zurückg<strong>in</strong>g. Es wurde daher das Risiko des Pensionsfonds<br />

II versuchsweise auf die gleiche Höhe wie beim Unternehmen selbst angehoben. Dann konnte<br />

e<strong>in</strong> gleich bleibendes oder sogar rückläufiges Risiko nur noch durch e<strong>in</strong>e Reduzierung der<br />

Korrelation erreicht werden. In den Simulationen können Rendite-Risikoparameter und<br />

Korrelationen e<strong>in</strong>fach festgelegt werden. In der Praxis ist allerd<strong>in</strong>gs nur im E<strong>in</strong>zelfall zu<br />

erwarten, dass Deckungskapitalien e<strong>in</strong>e Rendite deutlich über den Fremdkapitalkosten bei<br />

gleichzeitig sehr niedrigen Korrelationen zum Trägerunternehmen erzielen. Insgesamt betrachtet<br />

verändert sich die Insolvenzwahrsche<strong>in</strong>lichkeit durch Nutzung der Pensionsfonds I<br />

und II bei vollständiger Gegenf<strong>in</strong>anzierung mit Fremdkapital im Vergleich zu Population<br />

Pensionsrückstellung erkennbar, aber letztlich nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Rahmen. E<strong>in</strong>e deutliche<br />

Senkung des Unternehmensrisikos ist nur bei Wahl extremer Parameter denkbar, die dann<br />

allerd<strong>in</strong>gs kaum noch realistisch se<strong>in</strong> dürften.<br />

In der Realität ist die ex ante Schätzung der notwendigen Parameter e<strong>in</strong> außerordentliches<br />

Problem. Kursverläufe folgen weitgehend Zufallsprozessen mit <strong>in</strong>stabilen Volatilitäten.

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