Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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tung stets die richtige Rangfolge abzubilden vermag. Folglich ist hinsichtlich der hier im
Vordergrund stehenden internationalen Vergleichbarkeit die Bruttobetrachtung von Pensionsverpflichtungen
für die Bilanzanalyse generell zu bevorzugen.
Trotz dieser eindeutigen Ergebnisse gehen alle hier betrachteten Ratingagenturen bislang bei
der Analyse von Unternehmen mit extern finanzierten Pensionszusagen von einer Nettobetrachtung
aus. Unterstellt man, dass diese Grundhaltung trotz der aufgezeigten Probleme auch
künftig bestehen bleibt, stellt sich die Frage, ob die eingesetzten Methoden wenigstens für
solche Unternehmen, die wie die Unternehmen R1 und F1 im Zahlenbeispiel ein identisches
Verhältnis von Pensionsverpflichtungen zu Unternehmensvermögen aufweisen, stets zur
gleichen Rangfolge wie die Bruttobetrachtung führen. Um dies zu überprüfen, sei erneut das
Zahlenbeispiel betrachtet.
Ergänzend zu oben sei ein weiteres Unternehmen F3 mit fondsfinanzierter Pensionszusage
eingeführt, dessen Unternehmensvermögen von 100 GE mit 36 GE Eigen- und 64 GE Finanzverbindlichkeiten
finanziert ist. Zusätzlich besteht eine in einen Fonds ausgelagerte
Pensionsverpflichtung von 20 GE. Auf der Basis der nicht angepassten Jahresabschlusszahlen
weist F3 folgende Kennzahlenwerte auf:
FKQ F3, netto = 64 / 100 = 0,64
ZDG F3, netto = 10 / (64 x 0,06) = 2,60
Bei einer Jahresabschlussanalyse auf der Basis einer Bruttorechung ergeben sich für F3
hingegen folgende Kennzahlenwerte:
FKQ F3, brutto = (64 + 20) / 120 = 0,70
ZDG F3, brutto = (10 + 20 x 0,1) / [(64 + 20) x 0,06] = 2,38
Vergleicht man diese Kennzahlenwerte mit den oben berechneten Werten des Unternehmens
R1 zeigt sich Folgendes: In der Bruttobetrachtung weisen beide Unternehmen die gleichen
Werte auf (FKQ R1, brutto = 0,70; ZDG R1, brutto = 2,38), während die Nettobetrachtung ein geringeres
Insolvenzrisiko für Unternehmen R1 signalisiert (FKQ R1, netto = 0,625; ZDG R1, netto =
2,67). Hieraus ist zu schließen, dass die beiden Vorgehensweisen nicht immer zum gleichen
Analyseergebnis führen. Die Nettobetrachtung mit Bilanzkürzung und der im Ergebnis
identische Ansatz von Moody’s und Fitch stellen also selbst unter der Ceteris-paribus-