Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum
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Dividenden) und dem Fremdkapital. Durch die simulierte Auslagerung der Pensionsverpflichtungen<br />
verändert sich der Reta<strong>in</strong>ed Cash Flow, da die zahlungsunwirksame Erhöhung der<br />
Pensionsrückstellungen hier gedanklich zu e<strong>in</strong>er Auszahlung an den Pensionsfonds führt.<br />
Gleichzeitig steigt das Fremdkapital aufgrund der anteiligen Zurechnung der Pensionsrückstellungen.<br />
Durch das Zusammenwirken dieser beiden Effekte kann es zu e<strong>in</strong>er deutlichen<br />
Verschlechterung der Kennzahl kommen, wie sich im Zahlenbeispiel zeigt:<br />
Entschuldungsquote, ohne Pensionsverpflichtungen = L / B = 46,7 %<br />
Entschuldungsquote, pensionsadjustiert = (L – M) / O = 27,4 %<br />
Der Z<strong>in</strong>sdeckungsgrad wird als Quotient aus dem Ergebnis vor Z<strong>in</strong>sen und Steuern (EBIT)<br />
und dem Z<strong>in</strong>saufwand des Unternehmens berechnet. Um die Pensionsverpflichtungen im<br />
EBIT zu berücksichtigen, sieht Moody’s vor, den im Pensionsaufwand enthaltenen Z<strong>in</strong>santeil<br />
zu addieren. Gleichzeitig soll der ausgewiesene Z<strong>in</strong>saufwand um die Verz<strong>in</strong>sung auf den als<br />
Fremdkapital gewerteten Teil der Pensionsrückstellungen h<strong>in</strong>zugerechnet werden. Durch die<br />
beiden gegenläufigen Effekte ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Aussage über die Veränderung der Kennzahl<br />
grundsätzlich nicht möglich. E<strong>in</strong>e Verbesserung der Kennzahl ist allerd<strong>in</strong>gs nur bei sehr<br />
niedrigem Z<strong>in</strong>sdeckungsgrad zu erwarten. Im Zahlenbeispiel ergibt sich e<strong>in</strong>e Verschlechterung<br />
der Kennzahl:<br />
Z<strong>in</strong>sdeckungsgrad, ohne Pensionsverpflichtungen = F / K = 4,17<br />
Z<strong>in</strong>sdeckungsgrad, pensionsadjustiert = (F + H) / [K + (O – B) x J] = 3,54<br />
Das Zahlenbeispiel zeigt, dass sich die Kennzahlen mit Ausnahme der Fremdkapitalquote<br />
durch die E<strong>in</strong>beziehung der Pensionsverpflichtungen deutlich verschlechtern. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
diese Aussage nur von begrenzter Aussagekraft, da die Kennzahlenberechnung ohne Berücksichtigung<br />
von Pensionsrückstellungen den bei deutschen Unternehmen nicht selten größten<br />
Posten auf der Passivseite gänzlich vernachlässigt.<br />
3.1.5 Weitergehende Analyseschritte<br />
Moody’s beschränkt sich bei der Analyse von Pensionsverpflichtungen nicht alle<strong>in</strong> auf die<br />
Berechnung der genannten Jahresabschlusskennzahlen. Zusätzlich wird auch untersucht, <strong>in</strong><br />
welchem Verhältnis die Verpflichtungen aufgrund von Pensionszusagen zum sonstigen<br />
Fremdkapital stehen. Hierbei ist <strong>in</strong>sbesondere die Rangfolge der verschiedenen Schuldpositionen<br />
im Insolvenzfall von Bedeutung. Moody’s weist hier zutreffend darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>