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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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von Unternehmen mit fondsf<strong>in</strong>anzierten Pensionszusagen haben sich demgegenüber durch<br />

den Methodenwechsel nur dann geändert, wenn die Fonds Deckungslücken aufweisen.<br />

Die Untersuchung der Bilanzierungsregeln nach US-GAAP, IAS/IFRS, HGB und EStG hat<br />

gezeigt, dass Pensionsrückstellungen aus bilanzieller Sicht e<strong>in</strong>deutig „Fremdkapitalcharakter“<br />

besitzen. Die Bezeichnung von Pensionsrückstellungen als „eigenkapitalähnlich“ aufgrund<br />

ihrer Langfristigkeit stellt e<strong>in</strong>e unzulässige Vermischung der Kapitalkategorien nach der<br />

Fristigkeit (langfristiges vs. kurzfristiges Kapital) und nach der rechtlichen Stellung (Eigenvs.<br />

Fremdkapital) dar. Diese bilanzielle Charakterisierung von Pensionsrückstellungen als<br />

Fremdkapital muss allerd<strong>in</strong>gs nicht unmittelbar zu e<strong>in</strong>er Ablehnung der Rat<strong>in</strong>gansätze führen,<br />

die für Analysezwecke von e<strong>in</strong>er fiktiven Auslagerung der Rückstellungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pensionsfonds<br />

bei gleichzeitiger Gegenf<strong>in</strong>anzierung am Kapitalmarkt unterstellen. Die teilweise<br />

Zurechnung von Pensionsrückstellungen zum Eigenkapital wird hier nicht durch den bilanziellen<br />

Charakter der Rückstellungen, sondern durch die Annahme über die Ref<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

des Unternehmens begründet.<br />

Durch die Untersuchung der Bilanzierungsregeln für Pensionszusagen wurden drei Problemkreise<br />

identifiziert, die im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternational vergleichenden Bonitätsanalyse anhand<br />

von Bilanzkennzahlen durch Anpassungsmaßnahmen zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d:<br />

1. Die <strong>in</strong>ternational unterschiedlichen Bilanzierungsregeln ermöglichen e<strong>in</strong>e große Bandbreite<br />

bei der Festlegung der Bewertungsparameter (<strong>in</strong>sb. Kalkulationsz<strong>in</strong>s, zu berücksichtigende<br />

Gehaltstrends, erwartete Fondsrendite bei externer F<strong>in</strong>anzierung, versicherungsmathematische<br />

Daten).<br />

2. Die Vergleichbarkeit von <strong>in</strong>ternationalen Jahresabschlussdaten wird durch unterschiedliche<br />

Möglichkeiten zur Glättung von Veränderungen der Pensionsverpflichtung und des<br />

ggf. vorhandenen externen Fondsvermögens bee<strong>in</strong>flusst.<br />

3. Intern f<strong>in</strong>anzierte Pensionszusagen s<strong>in</strong>d nach gängiger Praxis bilanziell vollständig (Bruttoausweis),<br />

extern f<strong>in</strong>anzierte Pensionszusagen h<strong>in</strong>gegen nur <strong>in</strong> Höhe e<strong>in</strong>er Unter- oder<br />

Überdeckung (Nettoausweis) zu erfassen. Dieser Unterschied wirkt sich <strong>in</strong>sbesondere auf<br />

Kapitalstrukturkennzahlen aus.<br />

Soweit aus den allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Materialien ersichtlich, werden die ersten beiden<br />

Probleme von den Rat<strong>in</strong>gagenturen durch angemessene Korrekturschritte behoben. Die zur

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