Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum
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Die entscheidende Stellgröße im H<strong>in</strong>blick auf das Trägerunternehmen ist die erwartete Rendite<br />
und das Risiko des Pensionsfonds sowie die Korrelation zur Entwicklung des operativen<br />
Erfolgs vor Z<strong>in</strong>sen und Pensionsaufwendungen. Bei perfekten Korrelationen von +1 oder -1<br />
entsteht das Rendite-/Risikoprofil des Trägerunternehmens aus e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>earkomb<strong>in</strong>ation mit<br />
der Rendite bzw. dem Risiko des Pensionsfonds. Beide Fälle s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Realität jedoch nicht<br />
zu erwarten. Vielmehr treten e<strong>in</strong>e Vielzahl nichtl<strong>in</strong>earer Effekte zwischen den Parametern<br />
auf. 97<br />
Es wird unterstellt, dass das Rendite-/Risikoprofil von Pensionsfonds I aus e<strong>in</strong>er (fast)<br />
vollständigen Anlage des Deckungskapitals <strong>in</strong> Bonds, deren Laufzeit mit der der Verpflichtungen<br />
gematcht ist, entsteht. 98 Die Korrelation soll =0,0 betragen. E<strong>in</strong>e solche Anlagepolitik<br />
ist (vernünftigerweise) von e<strong>in</strong>em Trägerunternehmen zu erwarten, deren überwiegender Teil<br />
an Pensionsberechtigen bereits im Ruhestand ist. Pensionsfonds II legt <strong>in</strong> Bonds und Aktien<br />
an. Die Korrelation beträgt =0,3. Pensionsfonds III <strong>in</strong>vestiert e<strong>in</strong>en großen Teil <strong>in</strong> Aktien.<br />
Über den gesamtkonjunkturellen Zusammenhang liegt die Korrelation bei =0,7. 99<br />
5.2.1.3 Module betriebliche Altersvorsorge<br />
Ziel der Simulation ist es, die ökonomischen Effekte der beiden Durchführungswege im<br />
Zeitablauf unter verschiedenen Szenarien zu analysieren. Hierzu werden auf Basis des „Startunternehmens“<br />
(vgl. Abschnitt 5.1.2) drei Fälle unterschieden:<br />
Fall A: Als Basisszenario wird angenommen, dass die Höhe der Pensionsrückstellungen im<br />
Zeitablauf identisch bleibt, d.h. die Zuführungen für neu erworbene Pensionsansprüche<br />
zuzüglich der Verz<strong>in</strong>sung bestehender Ansprüche s<strong>in</strong>d gleich den Auszahlungen an Pensionäre.<br />
Aufgrund des identischen Rechnungsz<strong>in</strong>ssatzes entsprechen die Pensionsrückstellungen<br />
damit dem leistungskongruent notwendigen Deckungskapital des Pensionsfonds.<br />
Fall B: Neue Pensionszusagen werden nicht mehr e<strong>in</strong>gegangen. Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 50<br />
Perioden bauen sich die Pensionsrückstellungen von 20 % des Gesamtkapitals kont<strong>in</strong>uierlich<br />
97 Die Autoren haben sich daher nicht für komplexe, nur theoretisch vorstellbare Beispiele entschieden,<br />
sondern versucht die Problematik anhand von drei Beispielen grundlegend zu erfassen.<br />
98 Dies stellt den Fall e<strong>in</strong>er sehr konservativ geführten Pensionskasse dar.<br />
99 Pensionsfonds III kann exemplarisch als aggressiver Pensionsfonds klassifiziert werden, wie sie sich<br />
vielfach <strong>in</strong> der angelsächsischen Welt f<strong>in</strong>den.