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127 Wird auf eine solche umfangreiche risikoanalytische Vorgehensweise verzichtet, besteht eine zweite Möglichkeit darin, die Pensionsrückstellungen intern finanzierender Unternehmen bei der Berechnung von Jahresabschlusskennzahlen nicht vollständig dem Fremdkapital zuzurechnen. In den Simulationsrechnungen erfolgt dies dadurch, dass in der „Population Pensionsfonds“ die Eigenkapitalquote so lange angehoben wurde, bis das Insolvenzrisiko auf ein der „Population Pensionsrückstellung“ vergleichbares Niveau zurückgeht. Dieser Vorgang kann als risikoanalytisches Äquivalent zu der von Moody’s und Fitch unterstellten Ausgliederung von Pensionsrückstellungen und Gegenfinanzierung durch Eigen- und Fremdkapital angesehen werden. Aus risikoanalytischer Sichtweise sollten hierbei aber – neben dem durch das ursprüngliche Verhältnis von Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten abgeschätzten Kapitalstrukturrisiko – auch die Anlagerisiken des Fondsvermögens und dessen Korrelation mit dem Unternehmensvermögen berücksichtigt werden. Um einen ökonomisch sinnvollen Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlich finanzierten leistungsorientierten Pensionszusagen zu ermöglichen, sollte eine ganzheitliche Betrachtung gewählt werden, die bei externer Finanzierung der Zusagen das Unternehmens- und Fondsvermögen integriert. Wird allein das Kapitalstrukturrisiko betrachtet, wird dies durch die Betrachtung von Bruttobilanzen (on-balance approach) erreicht, bei denen die Unternehmensbilanz um das Fondsvermögen und die Pensionsverpflichtung erweitert wird. Die zusätzliche Betrachtung des Kapitalanlagerisikos des Pensionsfonds macht einen risikoanalytischen Ansatz notwendig, der sich beispielsweise an etablierten Verfahren der Finanzwirtschaft orientieren kann. In den Vorgehensweisen der Ratingagenturen ist eine solche ganzheitliche Sichtweise offensichtlich bislang nicht verankert, sondern es erfolgt eine Kennzahlenanalyse auf Grundlage einer Nettobetrachtung (off-balance approach) der Pensionszusagen. Ändert sich dies nicht, sollten die Bilanzen von Unternehmen mit intern finanzierten Zusagen unter Annahme einer fiktiven Auslagerung der Pensionsverpflichtung erstellt werden. Für die hierbei notwendige Refinanzierung ist dabei eine anteilige Eigen- und Fremdkapitalaufnahme zu unterstellen. Die Höhe des Eigenkapitalanteils hängt vom Kapitalstrukturrisiko des Unternehmens und dem Rendite-Risikoprofil des fiktiven Pensionsfonds ab. Wird auf eine explizite Analyse der Investitionsrisiken des Fonds verzichtet, ist die Orientierung an der vorherigen Kapitalstruktur inklusive der Pensionsrückstellungen am besten geeignet. Hierdurch wird zumindest das Kapitalstrukturrisiko strukturgleich zur Bruttobetrachtung berücksichtigt. Die Annahme einer vollständigen Refinanzierung des Auslagerungsvorgangs mit Fremdkapital führt demgegen-
128 über zu einer systematischen Benachteiligung von Unternehmen mit rückstellungsfinanzierten Pensionszusagen und verzerrt insofern den internationalen Unternehmensvergleich. Unabhängig von der Art der Vorgehensweise besteht bei der Analyse von Pensionszusagen ein großer Informationsbedarf, der bislang nicht vollständig durch die Unternehmen erfüllt wird. Um die internationale Vergleichbarkeit der verschiedenen Durchführungsformen von Pensionszusagen sicherzustellen, ist eine insgesamt höhere Transparenz zu fordern. Hierzu müssten die Unternehmen realistische Prognosen zum zukünftigen Verlauf der Pensionsverpflichtungen und den daraus resultierenden Zahlungen in ihren Geschäftsberichten veröffentlichen. In diesem Zusammenhang sind die jüngsten Bestrebungen des FASB, die Angabepflichten zur Höhe und Zusammensetzung des Fondsvermögens und der Pensionsverpflichtung positiv zu bewerten. Darüber hinaus sollten die Veränderungen der Pensionsrückstellungen im Cash-Flow-Statement in ihre zahlungswirksamen (Auszahlungen an Pensionäre) und nicht zahlungswirksamen (Dienstzeit- und Zinsaufwand) Bestandteile aufgeschlüsselt werden. Trägerunternehmen von Pensionsfonds sollten schließlich klare Angaben zur aktuellen (und zukünftigen) Anlagestrategie und auch zur Höhe und Zusammensetzung des tatsächlichen Fondsvermögens machen.
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Pensionsrückstellungen, Pensionsfo
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