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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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6 Zusammenfassung<br />

Ausgangspunkt des vorliegenden Forschungsgutachtens war die Fragestellung, wie Pensionszusagen<br />

im Rahmen <strong>in</strong>ternational vergleichender Unternehmensanalysen ökonomisch angemessen<br />

berücksichtigt werden können. Besondere Beachtung sollte dabei den unterschiedlichen<br />

Durchführungsformen leistungsorientierter Pensionszusagen geschenkt werden. Hierbei<br />

stehen sich extern bzw. fondsf<strong>in</strong>anzierte Zusagen und <strong>in</strong>tern bzw. rückstellungsf<strong>in</strong>anzierte<br />

Zusagen gegenüber. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse sollte e<strong>in</strong>e Wertung der von<br />

verschiedenen Rat<strong>in</strong>gagenturen vorgeschlagenen Kennzahlenberechnungen unter Berücksichtigung<br />

von Pensionsverpflichtungen ermöglicht werden.<br />

Die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Vorgehensweisen der Rat<strong>in</strong>gagenturen erfolgte auf Basis der<br />

allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Veröffentlichungen der Agenturen. Dabei zeigten sich zahlreiche<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten: Alle Agenturen berücksichtigen <strong>in</strong>ternationale Unterschiede bei der Wahl<br />

der Bewertungsparameter (<strong>in</strong>sb. erwartete Gehaltssteigerungen, Kalkulationsz<strong>in</strong>sfuß) und<br />

lösen sich von bilanziellen Pensionswerten. Auch werden übere<strong>in</strong>stimmend Faktoren wie die<br />

Vor- bzw. Nachrangigkeit von Pensionsverb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber sonstigem Fremdkapital<br />

berücksichtigt. Als zentraler Unterschied wurde demgegenüber der Umgang mit Pensionsrückstellungen,<br />

die aufgrund <strong>in</strong>tern f<strong>in</strong>anzierter leistungsorientierter Pensionszusagen (unfunded<br />

pension plans) gebildet werden, identifiziert. Diese rechnet Standard & Poor’s neuerd<strong>in</strong>gs<br />

genauso wie Pensionsrückstellungen aufgrund von Deckungslücken externer Pensionsfonds<br />

(underfunded pension plans) <strong>in</strong> voller Höhe dem Fremdkapital zu. Moody’s und Fitch zählen<br />

Pensionsrückstellungen für <strong>in</strong>tern f<strong>in</strong>anzierte leistungsorientierte Pensionszusagen h<strong>in</strong>gegen<br />

nur anteilig zum Fremdkapital. Um <strong>in</strong>ternationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird für<br />

die Kennzahlenberechnung e<strong>in</strong>e Auslagerung der Pensionsrückstellungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pensionsfonds<br />

bei gleichzeitiger Ref<strong>in</strong>anzierung mit Fremd- und Eigenkapital unterstellt. Die Aufteilung<br />

dieser fiktiven Ref<strong>in</strong>anzierung soll sich dabei im Regelfall an dem bisherigen Verhältnis<br />

von Eigen- und sonstigem Fremdkapital (ohne Pensionsrückstellungen) orientieren.<br />

Die Vorgehensweisen führen zu unterschiedlichen Kennzahlenwerten, die durch unterschiedliche<br />

Referenzwerte im Rat<strong>in</strong>gprozess ausgeglichen werden müssen, um zu identischen<br />

Beurteilungen zu kommen. In diesem Zusammenhang ersche<strong>in</strong>t bemerkenswert, dass Standard<br />

& Poor’s se<strong>in</strong>e Referenzwerte anlässlich des im Frühjahr 2003 vollzogen Methodenwechsels<br />

nicht verändert hat, obwohl Unternehmen mit <strong>in</strong>tern f<strong>in</strong>anzierten Pensionszusagen<br />

teilweise erhebliche Änderungen der Ist-Kennzahlenwerte erfahren haben. Die Kennzahlen

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