Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum
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z<strong>in</strong>ssätze verwenden, die das zusätzliche Risikopotenzial e<strong>in</strong>es Pensionsfonds, das im S<strong>in</strong>ne<br />
der Kapitalmarkttheorie immer auch als Chancenpotenzial zu verstehen ist, mit berücksichtigen.<br />
Weiterh<strong>in</strong> könnte das niedrigere F<strong>in</strong>anzierungsrisiko von Pensionsrückstellungen im<br />
Vergleich zu anderen Formen des Fremdkapitals <strong>in</strong>tegriert werden. Klare Aussagen s<strong>in</strong>d dann<br />
aber – wie oben beschrieben – nur noch im E<strong>in</strong>zelfall möglich.<br />
Nimmt man zur Vere<strong>in</strong>fachung an, dass dem Trägerunternehmen durch den Pensionsfonds<br />
ke<strong>in</strong> zusätzliches Risiko im Vergleich zum „rückstellungsf<strong>in</strong>anzierten“ Unternehmen entstehen<br />
soll, bleiben auch die Diskontierungsz<strong>in</strong>ssätze identisch. Gleichung (10) lässt sich zur<br />
Gleichung (11) reduzieren. Dann entscheidet lediglich die Differenz zwischen den Kosten des<br />
Fremdkapitals und der Rendite des Pensionsfonds über die relative Vorteilhaftigkeit. Die<br />
Annahme von ke<strong>in</strong>em zusätzlichen Risiko ist aber nur dann erfüllt, wenn für die Anlageform<br />
ke<strong>in</strong> Ausfallrisiko unterstellt werden kann. Äußerst fraglich ersche<strong>in</strong>t es jedoch, ob dann die<br />
Rendite des Pensionsfonds über den Fremdkapitalkosten des Unternehmens liegt. An e<strong>in</strong>em<br />
funktionsfähigen Kapitalmarkt ist immer zu erwarten, dass höhere Ertragschancen nur durch<br />
e<strong>in</strong> höheres Risiko „erkauft“ werden.<br />
Auch die Diskussion der Risikodimension legt es nahe, durch Simulationen unter Berücksichtigung<br />
von Kapitalmarktszenarien die Auswirkungen der <strong>in</strong>ternational sehr unterschiedlichen<br />
Durchführungswege auf die Insolvenzwahrsche<strong>in</strong>lichkeit von Unternehmen zu untersuchen<br />
und dabei explizit Portfolio- bzw. Diversifikationseffekte mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
5.2 Simulation betrieblicher Pensionszusagen (PenSim)<br />
Um mit H<strong>in</strong>blick auf das Insolvenzrisiko Direktzusagen, verbunden mit der Bildung von<br />
Pensionsrückstellungen, und Pensionsfonds, die Kapitalmarktrisiken unterliegen, vergleichbar<br />
zu machen, bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Zum e<strong>in</strong>en die Integration von<br />
Pensionsfonds mit ihrem Anlagevermögen und Verpflichtungen <strong>in</strong> die Bilanz des Trägerunternehmens<br />
oder zum anderen die Simulation e<strong>in</strong>er Ausgliederung von Pensionsrückstellungen<br />
<strong>in</strong> Pensionsfonds und die dafür notwendige Gegenf<strong>in</strong>anzierung. Um klar unternehmerisches<br />
Investitionsrisiko und Kapitalmarktrisiken trennen zu können, wird der letztere Weg<br />
beschritten. 88 Dieser entspricht auch der (impliziten) Vorgehensweise der Rat<strong>in</strong>gagenturen bei<br />
e<strong>in</strong>er Unternehmensanalyse.<br />
88 Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis, da es immer um die Erfassung aller Risiken geht, die auf<br />
das Eigenkapital e<strong>in</strong>wirken.