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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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tung zu Unternehmensvermögen zu e<strong>in</strong>er strukturerhaltenden Abbildung führt. Hierzu ist die<br />

durch e<strong>in</strong>e fiktive Auslagerung von Pensionsrückstellungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pensionsfonds entstehende<br />

F<strong>in</strong>anzierungslücke entsprechend der tatsächlichen Kapitalstruktur <strong>in</strong>klusive der Pensionsrückstellungen<br />

anteilig mit Fremd- und Eigenkapital zu schließen. Aufgrund der stark<br />

e<strong>in</strong>schränkenden Ceteris-paribus-Bed<strong>in</strong>gung ist aber auch diese Vorgehensweise nicht als<br />

adäquater Ersatz für die Bruttobetrachtung anzusehen.<br />

Die praktische Bedeutung der oben formulierten bilanziellen Anpassungsmaßnahmen wird<br />

nicht nur <strong>in</strong> Modellrechnungen, sondern auch anhand e<strong>in</strong>er empirischen Untersuchung von 36<br />

ausgewählten US-amerikanischen und deutschen Unternehmen veranschaulicht. Hierbei wird<br />

deutlich, dass selbst für Unternehmen mit vergleichbaren Rechnungslegungsystemen (US-<br />

GAAP und IAS/IFRS) erheblicher bilanzieller Anpassungsbedarf besteht, um e<strong>in</strong>e adäquate<br />

Vergleichsbasis zu schaffen. Werden die Anpassungsmaßnahmen unterlassen, kann es zu<br />

deutlich abweichenden Unternehmensrangfolgen kommen.<br />

Im Rahmen der bilanzanalytischen Überlegungen stand das Kapitalstrukturrisiko der Unternehmen,<br />

gemessen durch Kennzahlen wie die Fremdkapitalquote (leverage) und den Z<strong>in</strong>sdeckungsgrad<br />

(dynamic leverage), im Vordergrund. Mit e<strong>in</strong>er Auslagerung von Pensionszusagen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pensionsfonds ist aber auch stets e<strong>in</strong> Anlagerisiko verbunden, das durch das<br />

Risiko-Renditeprofil der Fondsanlagen selbst und deren Korrelation zur Renditeentwicklung<br />

des Unternehmensvermögens charakterisiert ist. Diese Faktoren können erheblichen E<strong>in</strong>fluss<br />

auf das Insolvenzrisiko des Unternehmens haben, so dass e<strong>in</strong>e Vernachlässigung zu potenziell<br />

falschen Analyseergebnissen führt.<br />

Um die Wirkung des Anlagerisikos <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>zubeziehen, wurde auf Simulationsrechnungen<br />

zurückgegriffen. Hierdurch konnten die Auswirkungen der beiden Durchführungswege<br />

leistungsorientierter Pensionszusagen auf die Bonität typisierter Unternehmen bei<br />

stochastischer Evolution der operativen Periodenerfolge analysiert werden. Die Wertentwicklung<br />

unterschiedlicher Pensionsfonds entstand dabei durch Ziehungen aus e<strong>in</strong>er Normalverteilung.<br />

Über 50 Perioden wurden zwei Gruppen von jeweils 10.000 identischen Unternehmen<br />

gegenübergestellt, wobei für e<strong>in</strong>e der Gruppen e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung der Pensionszusagen über<br />

Fonds und für die die andere über Pensionsrückstellungen unterstellt wurde.<br />

Die durch die Simulationen gewonnenen Migrationsmatrizen lassen im E<strong>in</strong>zelnen folgende<br />

Schlussfolgerungen zu:

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