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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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4.3.3 Glättungsmechanismen<br />

Als zweiter wichtiger Analyseschritt wurde oben die Elim<strong>in</strong>ierung von Glättungsmechanismen<br />

herausgestellt. Dementsprechend werden für alle untersuchten Unternehmen die gleichen<br />

Schritte nachvollzogen, die bereits <strong>in</strong> Abschnitt 4.1.3.5 für zwei der Unternehmen exemplarisch<br />

aufgezeigt wurden. In Tabelle 9 wird die Überleitung von der vollständigen Deckungslücke,<br />

verstanden als Differenz zwischen dem aktuellen Wert der Pensionsverpflichtung und<br />

dem Marktwert des Fondsvermögens, h<strong>in</strong> zum bilanziell ausgewiesenen Passivposten aufgezeigt.<br />

Die Spalte Prepaid/Accrued Pension Cost zeigt den auf der Passivseite (negatives<br />

Vorzeichen) bzw. auf der Aktivseite (positives Vorzeichen) als Unter- oder Überdeckung<br />

ausgewiesenen Betrag an. Um den bilanziell nicht erfassten Teil der Deckungslücke zu<br />

ermitteln, ist dieser Betrag der gesamten Deckungslücke gegenüberzustellen. Der hieraus<br />

resultierende Betrag wird <strong>in</strong> der letzten Spalte als absolute Größe und <strong>in</strong> Prozent der Deckungslücke<br />

angegeben.<br />

Die Auswertung zeigt teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den tatsächlichen Unterbzw.<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen auch Überdeckungen und dem bilanziell ausgewiesenen Werten. In<br />

vielen Fällen wird aus e<strong>in</strong>er tatsächlichen Unterdeckung (negatives Vorzeichen <strong>in</strong> der Spalte<br />

„Deckungslücke“) e<strong>in</strong>e bilanziell ausgewiesene Überdeckung (positives Vorzeichen <strong>in</strong> der<br />

Spalte „Prepaid/Accrued Pensions Cost“). Die betragsmäßig größte Differenz ist hier bei IBM<br />

zu konstatieren: Anstelle e<strong>in</strong>er Unterdeckung von rund 6,4 Mrd. US$ wird bilanziell e<strong>in</strong>e<br />

Überdeckung von fast 15,6 Mrd. US$ angezeigt. Weiterh<strong>in</strong> ist festzustellen, dass die Glättungsmechanismen<br />

bei ke<strong>in</strong>em der Unternehmen zum Ausweis e<strong>in</strong>er schlechteren als der<br />

tatsächlichen Deckungssituation führen. Überraschenderweise gilt dies auch für die beiden<br />

Unternehmen mit e<strong>in</strong>er tatsächlichen Überdeckung. Hier ist der bilanziell auf der Aktivseite<br />

ausgewiesene Betrag mehr als doppelt (General Electric) bzw. fast dreimal (AT&T) so groß<br />

wie die tatsächliche Überdeckung.<br />

Auffällig ist, dass der nicht bilanziell erfasste Teil der Deckungslücken bei den deutschen<br />

Unternehmen im Durchschnitt deutlich niedriger ist als bei den US-amerikanischen Unternehmen.<br />

Ursache hierfür dürften <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die rückstellungsf<strong>in</strong>anzierten Pensionszusagen<br />

der deutschen Unternehmen und der damit deutlich e<strong>in</strong>geschränkte Spielraum zur Inanspruchnahme<br />

von Glättungsmechanismen se<strong>in</strong>.

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