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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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Im Folgenden werden diese Korrekturschritte detaillierter dargestellt und die Auswirkungen<br />

auf die Analysekennzahlen anhand des <strong>in</strong> Abschnitt 3.1.4 e<strong>in</strong>geführten Zahlenbeispiels<br />

veranschaulicht. Anschließend erfolgt <strong>in</strong> Abschnitt 3.3 e<strong>in</strong>e Gegenüberstellung der Ansätze<br />

von Moody’s und Standard & Poor’s.<br />

3.2.2 Ermittlung der Verpflichtungshöhe<br />

Um die für die Kennzahlenanalyse im Rahmen des Rat<strong>in</strong>gprozesses relevante Verpflichtungshöhe<br />

zu ermitteln, durchleuchtet Standard & Poor’s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt die von den<br />

Unternehmen getroffenen Annahmen für verschiedene pensionsbezogenen Bewertungsparameter.<br />

Als wichtige Größen nennt Standard & Poor’s hier die erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerungen,<br />

den Kalkulationsz<strong>in</strong>sfuß, die erwartete Rendite des Fondsvermögens bei externer<br />

F<strong>in</strong>anzierung und versicherungsmathematische Annahmen. Anpassungen werden wohl<br />

größtenteils durch pauschale Zu- und Abschläge vorgenommen. Beispielsweise geht Standard<br />

& Poor’s von e<strong>in</strong>er Barwertveränderung der Pensionsverpflichtung um 10% bis 15% pro<br />

Prozentpunkt aus, um den der Kalkulationsz<strong>in</strong>sfuß verändert wird.<br />

Standard & Poor’s orientiert sich im Rahmen des Rat<strong>in</strong>gprozesses nicht an dem bilanziell<br />

ausgewiesenen Teil möglicher Deckungslücken, sondern ermittelt diese als Differenz zwischen<br />

dem angepassten Wert der Pensionsverpflichtung und dem aktuellen Wert des Fondsvermögens.<br />

Die Differenz zwischen der tatsächlichen Deckungslücke und dem bilanziell<br />

erfassten Teil wird unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral mit dem Eigenkapital<br />

verrechnet. Gleiches gilt für e<strong>in</strong>en bei e<strong>in</strong>er Bilanzierung nach US-GAAP möglicherweise<br />

ausgewiesenen Aktivposten. 37<br />

Vere<strong>in</strong>fachend fasst Standard & Poor’s dabei alle Pensionsfonds e<strong>in</strong>es Unternehmens zusammen<br />

und rechnet Über- und Unterdeckungen gegene<strong>in</strong>ander auf. Dies wird als zulässig erachtet,<br />

da sich auf lange Sicht Verschiebungen zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Pensionsplänen e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens ergeben, <strong>in</strong>dem ger<strong>in</strong>gere Zuführungen an überdeckte Fonds und höhere<br />

Zuführungen an unterdeckte Fonds geleistet werden.<br />

Die auf diese Weise ermittelte Deckungslücke wird im Rahmen der Kennzahlenanalyse <strong>in</strong><br />

voller Höhe dem Fremdkapital zugerechnet. Dies gilt gleichermaßen für Unterdeckungen<br />

37 E<strong>in</strong>e detaillierte Darstellung der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen nach US-GAAP und weiteren<br />

Rechnungslegungssystemen erfolgt <strong>in</strong> Abschnitt 4.1.

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