Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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Vereinheitlichung der Bewertungsparameter vorgenommenen pauschalen Korrekturen sind
unter Kosten-Nutzen-Aspekten als hinreichend zu beurteilen.
Wenig zufrieden stellend erweist sich hingegen der Umgang mit den unterschiedlichen
Finanzierungsformen leistungsorientierter Pensionszusagen. Hier werden Verzerrungen in
Kauf genommen, die betriebswirtschaftlich nicht zu rechtfertigen sind. Es wurde gezeigt, dass
aus theoretischer Sicht nur eine Bruttobetrachtung (on-balance approach) aller Unternehmen
richtige Signale über das Kapitalstrukturrisiko der Unternehmen liefert. Danach wären die
Bilanzen der Unternehmen mit fondsfinanzierten Pensionszusagen auf der Aktivseite um das
externe Fondsvermögen und auf der Passivseite um die Pensionsverpflichtung zu verlängern.
Erst eine derart korrigierte Bilanz ist mit den veröffentlichten Zahlen von Unternehmen mit
intern finanzierten Pensionszusagen hinsichtlich der Kapitalstruktur vergleichbar.
Keine der von den Ratingagenturen vorgeschlagenen Vorgehensweisen stimmt mit dieser
Benchmark-Lösung überein. Die stattdessen verfolgten Ansätze können zu abweichenden
Einschätzungen des Kapitalstrukturrisikos führen:
• Der Ansatz von Moody’s und Fitch mit anteiliger Zuordnung der Pensionsrückstellungen
zum Eigenkapital liefert zwar tendenziell das richtige Signal beim Vergleich von Unternehmen
mit unterschiedlichen Durchführungswegen der betrieblichen Pensionszusagen.
Eine mit der Bruttobetrachtung identische Rangfolge ist jedoch nicht zwingend. Erhebliche
Schwierigkeiten ergeben sich zudem beim Vergleich von Unternehmen mit identischen
Durchführungswegen, wenn die Pensionsverpflichtungen relativ zum Unternehmensvermögen
unterschiedlich hoch sind.
• Der seit dem Frühjahr 2003 gültige Ansatz von Standard & Poor’s kann beim Vergleich
von Unternehmen mit unterschiedlichen Durchführungswegen stark verzerrte Ergebnisse
liefern. Eine generell zutreffende Einschätzung gibt der neue Ansatz demgegenüber beim
Vergleich von Unternehmen mit rückstellungsfinanzierten Unternehmen untereinander.
Beim Vergleich von Unternehmen mit fondsfinanzierten Pensionszusagen untereinander ist
dies nur bei identischem Verhältnis von Pensionsverpflichtungen zu Unternehmensvermögen
gewährleistet.
Nur für den Fall, dass die Ratingagenturen auch künftig nicht auf die Bruttobetrachtung aller
Unternehmen umstellen, wurde eine Lösung für die Nettobetrachtung (off-balance approach)
erarbeitet, die zumindest für Unternehmen mit identischem Verhältnis von Pensionsverpflich-