Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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tänden zu den Pensionsverpflichtungen erfordern. Mit Ausnahme von Unternehmen, die einen
internen Pensionsfonds verwalten, ist eine solche Zuordnung letztlich nur willkürlich möglich.
Zudem wäre das erzielte Ergebnis stets mit einer Vielzahl von Annahmen behaftet.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass unter dem Aspekt der internationalen Vergleichbarkeit die
vollständige Eliminierung des Einflusses von allen Glättungsmechanismen zwingend zu
fordern ist. Hierzu sind die Auswirkungen sämtlicher Glättungsmechanismen unter Berücksichtigung
von latenten Steuerwirkungen aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zu
eliminieren und stattdessen Unterdeckungen in voller Höhe als Passivposten auszuweisen.
Überdeckungen sind entsprechend auf der Aktivseite auszuweisen. 58 Diese Korrekturschritte
werden zumindest für Unterdeckungen von allen Ratingagenturen vorgenommen, so dass die
Vorgehensweisen hier einen zutreffenden Vergleich ermöglichen. Insbesondere Standard &
Poor’s zeigt in den veröffentlichten Dokumenten detailliert auf, wie Ergebnis- und Bilanzgrößen
unter Berücksichtigung von Steuereffekten zu korrigieren sind.
4.2.4 Brutto- versus Nettoausweis der Pensionsverpflichtung
4.2.4.1 Problemstellung
Neben der unterschiedlichen Wirksamkeit der Glättungsmechanismen resultiert aus den
unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten der Pensionszusagen ein weiteres Vergleichbarkeitsproblem
im Rahmen der internationalen Unternehmensanalyse. Während Pensionsverpflichtungen
aufgrund von intern finanzierten Pensionszusagen stets in voller Höhe als
Rückstellung in der Bilanz auszuweisen sind (Bruttoausweis der Pensionsverpflichtung), wird
die Bilanz bei externer Finanzierung nur dann von Pensionszusagen berührt, wenn der Deckungsstock
des Pensionsfonds größer oder kleiner als die Pensionsverpflichtung ist. Der
Deckungsstock selbst wie auch die korrespondierende Pensionsrückstellung erscheinen nicht
in der Unternehmensbilanz (Nettoausweis der Pensionsverpflichtung). 59 Dieser Unterschied
58 Die Berücksichtigung einer Überdeckung auf der Aktivseite macht allerdings nur dann Sinn, wenn von
einer Unternehmensfortführung ausgegangen werden kann (Going-Concern-Prämisse). Steht das Unternehmen
vor der Liquidation, können aus der Überdeckung resultierende Vorteile, wie z.B. geringere künftige
Zahlungen an den Pensionsfonds, nicht mehr realisiert werden.
59 Allerdings ist der Versorgungsträger im Rahmen des Konzernabschlusses zu berücksichtigen, sofern er dem
Voll- oder Quotenkonsolidierungskreis des Mutterunternehmens zugerechnet wird. Dies ist jedoch in
Deutschland selten der Fall, da Pensionsfonds oft als eingetragener Verein oder als Versicherungsverein auf
Gegenseitigkeit und damit ohne Kapitalbeteiligung des Mutterunternehmens geführt werden.