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Gutachten in Deutsch - Bayerischen Finanz Zentrum

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VIII<br />

lungen und Gegenf<strong>in</strong>anzierung durch Eigen- und Fremdkapital angesehen werden. Aus<br />

risikoanalytischer Sichtweise sollten hierbei aber – neben dem durch das ursprüngliche<br />

Verhältnis von Eigenkapital und F<strong>in</strong>anzverb<strong>in</strong>dlichkeiten abgeschätzten Kapitalstrukturrisiko<br />

– auch die Anlagerisiken des Fondsvermögens und dessen Korrelation mit dem Unternehmensvermögen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Fazit<br />

Um e<strong>in</strong>en ökonomisch s<strong>in</strong>nvollen Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlich f<strong>in</strong>anzierten<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen zu ermöglichen, sollte e<strong>in</strong>e ganzheitliche Betrachtung<br />

gewählt werden, die bei externer F<strong>in</strong>anzierung der Zusagen das Unternehmens- und<br />

Fondsvermögen <strong>in</strong>tegriert. Wird alle<strong>in</strong> das Kapitalstrukturrisiko betrachtet, wird dies durch<br />

die Betrachtung von Bruttobilanzen (on-balance approach) erreicht, bei denen die Unternehmensbilanz<br />

um das Fondsvermögen und die Pensionsverpflichtung erweitert wird. Die zusätzliche<br />

Betrachtung des Kapitalanlagerisikos des Pensionsfonds macht e<strong>in</strong>en risikoanalytischen<br />

Ansatz notwendig, der sich beispielsweise an etablierten Verfahren der F<strong>in</strong>anzwirtschaft<br />

orientieren kann.<br />

In den Vorgehensweisen der Rat<strong>in</strong>gagenturen ist e<strong>in</strong>e solche ganzheitliche Sichtweise offensichtlich<br />

bislang nicht verankert, sondern es erfolgt e<strong>in</strong>e Kennzahlenanalyse auf Grundlage<br />

e<strong>in</strong>er Nettobetrachtung (off-balance approach) der Pensionszusagen. Ändert sich dies nicht,<br />

sollten die Bilanzen von Unternehmen mit <strong>in</strong>tern f<strong>in</strong>anzierten Zusagen unter Annahme e<strong>in</strong>er<br />

fiktiven Auslagerung der Pensionsverpflichtung erstellt werden. Für die Gegenf<strong>in</strong>anzierung<br />

dieses Vorgangs ist dabei e<strong>in</strong>e anteilige Eigen- und Fremdkapitalaufnahme zu unterstellen.<br />

Die Höhe des Eigenkapitalanteils hängt vom Kapitalstrukturrisiko des Unternehmens und<br />

dem Rendite-Risikoprofil des fiktiven Pensionsfonds ab. Wird auf e<strong>in</strong>e explizite Analyse der<br />

Investitionsrisiken des Fonds verzichtet, ist unter Vergleichbarkeitsaspekten die Orientierung<br />

an der vorherigen Kapitalstruktur <strong>in</strong>klusive der Pensionsrückstellungen (Bruttokapitalstruktur)<br />

am besten geeignet. Hierdurch wird zum<strong>in</strong>dest das Kapitalstrukturrisiko äquivalent zur<br />

Bruttobetrachtung berücksichtigt. Die Annahme e<strong>in</strong>er vollständigen Ref<strong>in</strong>anzierung des<br />

Auslagerungsvorgangs mit Fremdkapital führt demgegenüber zu e<strong>in</strong>er systematischen Benachteiligung<br />

von Unternehmen mit rückstellungsf<strong>in</strong>anzierten Pensionszusagen und verzerrt<br />

<strong>in</strong>sofern den <strong>in</strong>ternationalen Unternehmensvergleich.

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