Jugendkultur Guide (pdf)
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FUNSPORT-SZENEN<br />
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chen Turnieren ausgeschüttet werden, fällt es auch den alternden Stars nicht so leicht,<br />
die Sache einfach sein zu lassen. Und so baggern sie unverdrossen weiter. Und wenn<br />
sie dabei erfolgreich sind und eine gute Show bieten, dann ist das auch gut so. Und<br />
noch etwas: Dass fortgeschrittenes Alter keineswegs mit dem Verlust sportlicher<br />
Fähigkeiten einhergehen muss, zeigt der Blick auf die Skateboarder-Szene. Der wohl<br />
berühmteste Skateboarder der Gegenwart,Tony Hawk, ist schon Mitte 30, aber seinen<br />
„Seven Twenty“ hat noch immer keiner der „jungen Wilden“ fertig gebracht. Jahrelange<br />
Erfahrung ist also auch in den schnellen und dynamischen Szenen der Jugend<br />
ein Wert, aus dem sich Ansehen und Kapital schlagen lässt.<br />
Die meisten Jugendszenen werden noch immer von den Jungs beherrscht – die<br />
eine mehr, die andere weniger. Mehr beispielsweise die Skateboard-Szene, weniger<br />
die Snowboard-Szene. Die Beachvolleyball-Szene gehört eindeutig zur Kategorie der<br />
weniger männlich dominierten Szenen. Sie zeigt eine starke Tendenz zu einem sich<br />
nach und nach ausgleichenden Geschlechterverhältnis.Vor allem die ganz jungen Szenemitglieder<br />
sind es, die das Verhältnis der Geschlechter stark zugunsten der Mädchen<br />
beeinflussen. Die Zahl der Mädchen überwiegt hier sogar recht deutlich die der Jungs.<br />
13% der 14- bis 19-jährigen Mädchen und 11% der 14- bis 19-jährigen<br />
Burschen fühlen sich der Beachvolleyball-Szene zugehörig. Bei den 20- bis 24jährigen<br />
jungen Erwachsenen stufen sich nur mehr 2% der jungen Frauen,<br />
aber immerhin noch 8% der jungen Männer als Beachvolleyballer ein.<br />
Einmal mehr setzen die Mädchen hier ein deutliches Zeichen dafür, dass sie in Zukunft<br />
nicht mehr gewillt sind, den Jungs die Vorherrschaft in der Welt der Freizeit-Szenen<br />
kampflos zu überlassen. Die Beachvolleyball-Szene ist nicht die einzige Szene, in der<br />
die Mädchen die Jungs zumindest quantitativ vom Sockel zu stoßen beginnen. Auch<br />
bei den HipHoppern wird an der altbewährten Tradition der männlichen Herrschaft<br />
kräftig gerüttelt. Während bei den über 20-jährigen HipHoppern die harten Jungs<br />
noch fünfmal so häufig in der Szene vertreten sind wie die Mädchen, steht das Bild bei<br />
den Jüngeren nahezu am Kopf. Die Mädchen sind dort nämlich, kaum möchte man es<br />
glauben, um ein Drittel stärker repräsentiert. Wenn man vom dialektischen Grundsatz<br />
ausgeht, dass Quantität notwendigerweise irgendwann in Qualität umschlägt, dann