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Jugendkultur Guide (pdf)

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JUGENDKULTUR<br />

heute. Damals bestimmte die überschaubare Vielfalt den Alltag der Menschen: in der<br />

Mode, im Medienkonsum, im Tourismus, in der Ernährung und im Freizeitangebot. Die<br />

Suche nach individuellen Lösungen war für den Durchschnittsbürger kein allzu großes<br />

Thema. Wer mit der Zeit ging, kleidete sich im Modetrend der Saison. Wer Spaß an<br />

sportlicher Betätigung hatte, ging im Sommer schwimmen und im Winter Schi fahren.<br />

Wer ausspannen wollte, fuhr auf Urlaub – immer an denselben Ort. Das mag aus heutiger<br />

Sicht monoton und langweilig klingen, aber damals war das ganz normal, denn<br />

damals gab es eben noch nicht diese Vielzahl an Alternativangeboten, die uns heute<br />

vor die Qual der Wahl stellt.<br />

Heute ist überhaupt alles anders. Den genormten „typischen Erwachsenen“ gibt<br />

es ebenso wenig wie den „typischen Jugendlichen“. Ein buntes Gemisch aus Lebensauffassungen<br />

und Lebensstilen bestimmt die Welt. Und jeder Lebensstil hat eine eigene<br />

Zielgruppe mit einer eigenen Identität. Das ist in der Erwachsenen- und auch in<br />

der <strong>Jugendkultur</strong> so. In der Sozialforschung beschreibt man dieses Phänomen als „Pluralisierung<br />

der Lebensstile“, die im Zuge der „gesellschaftlichen Individualisierung“<br />

Platz gegriffen hat.<br />

Das klingt kompliziert, bezeichnet im Grunde aber ein ganz simples Phänomen:<br />

nämlich, dass es heute allseits und quer durch die Generationen eine bunte Vielfalt an<br />

Möglichkeiten gibt. Viele Erwachsene beschränken ihre freizeitsportlichen Ambitionen<br />

beispielsweise nicht mehr – wie in den 70ern – nur auf Schwimmen, Rad fahren und<br />

Schi fahren, sondern sie gehen auch Tauchen, Snowboarden, Mountainbiken und Inlineskaten<br />

– und wenn sie etwas mehr Zeit hätten, würden sie vermutlich auch noch andere<br />

Freizeit- und Trendsportarten ausprobieren.<br />

Natürlich prägt diese Angebotsvielfalt auch den Alltag der Jugendlichen und ihre<br />

Kultur nachhaltig. Und sie kommt ihnen durchaus auch entgegen, denn die Jugend<br />

war immer schon auf der Suche nach Abwechslung, und das ist sie auch heute noch.<br />

Die Jugend hat immer schon selbst ihren Beitrag dazu geleistet, dass Abwechslung<br />

passiert. Gerade die <strong>Jugendkultur</strong>en haben am Rad der kulturellen Innovationen<br />

immer schon kräftig mitgedreht. Immer wieder haben sie Zeitgeist-Trends kreiert. Und<br />

immer dann, wenn diese vom kritisch beäugten Establishment übernommen wurden,<br />

haben sie sich innovationshungrig auf die Suche nach Neuem gemacht.

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