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Jugendkultur Guide (pdf)

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FUNSPORT-SZENEN<br />

grafische Gebiet der Alpenrepublik Österreich oder auf das Hochgebirgsland Schweiz<br />

beschränkt. Auch die Flachländer des Nordens finden den Sport und seinen Lifestyle<br />

„geil“. Zwei Drittel der 14- bis 24-jährigen Hamburger finden Snowboarden cool und<br />

haben nur eines im Sinn: Das Ding selber einmal auszuprobieren. Warum ist das Snowboarden<br />

auch für Jugendliche so cool, die weit weg von den Alpen, beispielsweise in<br />

den urbanen Zentren des deutschen Nordens, leben? Die Antwort geben die Jugendlichen<br />

selbst. So meint eine 19-jährige Hamburgerin: „Beim Snowboarden ist es wie<br />

beim Skateboarden. Das hält sich noch lange und wir sicher noch populärer unter den<br />

Jugendlichen, weil das eben kein Sport ist, sondern ein Lifestyle.”<br />

Snowboarden ist ein Lifestyle, aber nicht irgendein Lifestyle, sondern ein urbaner<br />

Lifestyle. Das hat es dem Schisport allemal voraus, der in vielen Fällen als älplerisch<br />

angehauchtes Freizeitvergnügen mit viel Trachten, Volksmusik und Almenromantik gesehen<br />

wird. Die urbane Jugend, die mit der von VIVA und MTV vermittelten internationalen<br />

Popkultur aufgewachsen ist, kann mit der traditionell-ländlichen Alpenkultur<br />

und deren Lebensstil wenig anfangen. Viel zu stark ist sie mit der globalen Youth Culture<br />

und deren Kleidungs-, Musik- und Kommunikationsstil verbunden. Aus diesem<br />

Grund ist es mehr als nahe liegend, dass sich die Jugendlichen stärker mit dem Snowboarden<br />

identifizieren, die mehr oder weniger Kinder der modernen, urbanen Youth<br />

Culture sind, als mit dem noch immer traditionell konnotierten Schilauf.<br />

Die Snowboard-Szene ist eine sehr junge Szene. Der Anteil der 14- bis 19-Jährigen überwiegt<br />

den der 20- bis 24-Jährigen deutlich. Dieser Umstand ist insofern interessant, weil<br />

die Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen jene Gruppe unter den Jugendlichen ist, die sich<br />

am stärksten für „ihre“ <strong>Jugendkultur</strong> engagiert. In dieser Gruppe wird deutlich mehr Zeit<br />

für die Beschäftigung mit Musik, Sport, Mode etc. verwendet und man tut dies auch mit<br />

einer weitaus größeren Intensität als bei den Älteren. Ist nun die junge Altersgruppe in<br />

einer Szene dermaßen stark überrepräsentiert wie dies bei den Snowboardern der Fall ist,<br />

ist davon auszugehen, dass es sich hier um eine sehr dynamische Szene handelt, die offen<br />

ist für neue Entwicklungen und die dadurch auch in hohem Ausmaß „zukunftsfähig“ ist.<br />

Kurz und klar: Bei den Snowboardern ist der Anteil derer am größten, die eine hohe Engagementbereitschaft<br />

für die Szene aufbringen. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, ob<br />

eine Szene eine Zukunftsperspektive hat oder nicht. Die junge Snowboard-Szene hat sie.<br />

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