Jugendkultur Guide (pdf)
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JUGENDKULTUR<br />
Die Szene-Kids sind aber nicht nur Medienkonsumenten. Nein, viele von ihnen arbeiten<br />
an der medialen Verbreitung der <strong>Jugendkultur</strong> auch selbst kräftig mit. Im Internetzeitalter<br />
ist das für Jugendliche auch gar nicht so schwer. Drei von vier Jugendlichen<br />
integrieren das Internet heute bereits in ihren Kommunikationsmix. Und immer<br />
mehr von ihnen nutzen es als billige, schnelle und vor allem überregionale Form der<br />
Szenekommunikation. Private Homepages und Internet-Communitys, Gästebücher und<br />
Weblogs (= private, oft themenspezifische „Tagebücher“ im Internet), das sind heute<br />
die Umschlagplätze für die ultimative Kommunikation.<br />
Neben den elektronischen Medien tauschen sich die Jugendlichen<br />
aber auch noch immer über<br />
sehr traditionelle Medien aus. Zum<br />
Beispiel über Flugblätter – in den Szenen<br />
nennt man sie „Flyer“. Vor allem<br />
in den Musik- und Party-Szenen spielen<br />
Flyer als Informationsmedien eine<br />
wichtige Rolle. Die echten Insider produzieren<br />
die Party-Flyer meistens selbst. Oft sind sie aufwändig gestaltet, oft zeichnen<br />
sie sich auch durch eine charakteristische Low-Budget-<br />
Ästhetik aus. In den Szenen werden diese Flyer wie Visitenkarten<br />
der Veranstalter gehandelt. Sie informieren die<br />
Party-Freaks darüber, wann und wo etwas „abgeht“.Wer sie<br />
in die Hände bekommt, hat quasi die Eintrittskarte und ist<br />
mit dabei.<br />
Ein wenig Szenetheorie<br />
Nicht alle, die sich einer Jugendszene zugehörig fühlen, sind absolute Insider. Diejenigen,<br />
die mit zwölf oder dreizehn Jahren in die <strong>Jugendkultur</strong> einsteigen, tasten sich erst langsam<br />
von außen an die Szene ihrer Wahl heran. Sie müssen den Szene-Code erst lernen und<br />
sich die Anerkennung bei jenen, die schon lange und voll und ganz in der Szene sind,<br />
erst erarbeiten. Das heißt: Nicht alle Szenejugendlichen sind gleich tief in ihrer Szene<br />
verankert und nicht alle leben das Szeneleben gleich intensiv.