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Jugendkultur Guide (pdf)

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JUGENDLICHE SUBKULTUREN<br />

Sei’s wie’s sei: Die Oi-Skins legen jedenfalls großen Wert darauf, festzustellen, dass<br />

zwischen Ois und Fascho-Skins ein gewaltiger Unterschied besteht. Denn Ois saufen<br />

gegen rechts und gegen links; Fascho-Skins saufen hingegen nur gegen links und Ausländer.<br />

Und genau damit haben die Faschos aus der Sicht der Oi-Skins den Skinhead-<br />

Kult entweiht. Für Ois ist eines sonnenklar: „Die Bones, diese Schwuchteln, haben den<br />

Skinhead-Look vollkommen kopiert und sind eigentlich – zumindest äußerlich – nicht<br />

gerade einfach von uns zu unterscheiden. Wir wollen gar nicht darauf eingehen, wie<br />

die Bones unseren Kult vergewaltigt haben; sie werden nie ein Teil von uns sein.“<br />

Echte Oi-Skins wollen mit „rechts“ nichts zu tun haben<br />

Ein Oi-Skin über die Szene der Boneheads: „Warum singen diese rechten Bands eigentlich<br />

nicht Heino nach, der ist mindestens genauso stolz auf dieses Land wie sie?“<br />

„White noise spreads the hate”: die Welt der rechtsextremen Skinheads<br />

Die Internationale Rechte ist bekannt dafür, dass sie nicht mit sachlichen Argumenten,<br />

sondern mit Emotionen Politik macht. Und mit Emotionen versucht sie auch neue,<br />

junge Zielgruppen zu gewinnen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Musik. Musik wirkt<br />

wie eine Einstiegsdroge. Ian Stuart, der als Ex-Bandmitglied der rechtsextremen Skinhead-Band<br />

„Skrewdriver“ und Mitbegründer des international tätigen Neo-Nazi-Netzwerks<br />

„Blood and Honour“ eine Leitfigur der rechten <strong>Jugendkultur</strong> ist, hat einmal gemeint:<br />

„Musik ist das ideale Mittel, Jugendlichen den Nationalsozialismus näher zu<br />

bringen.“ Und tatsächlich eignet sich mitreißende Musik um vieles besser als politische<br />

Kundgebungen dazu, systemverdrossene und latent rechte Jugendliche anzusprechen.<br />

Musik ist für Jugendliche Teil ihrer Alltagskultur und stößt daher von vornherein auf Interesse<br />

und Akzeptanz. Und genau deshalb ist Musik ein ideales Medium, um rechtes<br />

Gedankengut in einem für Jugendliche attraktiven Gewand zu transportieren. Politische<br />

Veranstaltungen sind es hingegen nicht.<br />

Der Sound der rechten Skinhead-Szene ist jung, laut und authentisch, er reißt mit.<br />

Die Skinhead-Bands treten so auf, also würden sie exklusiv die Ideen und Meinungen<br />

der von der Gesellschaft Missverstandenen und Nicht-Gewollten vertreten. Die Lieder,<br />

die sie singen, haben Appellfunktion. Die Melodien sind so einfach gebaut, dass sie<br />

zum Mitsingen auffordern. Die Texte beschwören die Gemeinschaft der Gleichge-

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